Nutzerstudie III
Friday, August 14, 2015
Wir beschließen die Woche mit einem weiteren Blick auf die Kommentare, die wir im Rahmen unserer Nutzer-Studie erhalten haben.
„I just wish some very important institutions like A-Wgm [Wien, Gesellschaft der Musikfreunde] were also listed …“ - Antwort 135
In ähnlicher Form wurde auch nach den Beständen der Pariser und Wiener Nationalbibliothek gefragt.
Sie sind auf der Suche nach Musikquellen? Ihre erste Anlaufstelle ist RISM und Sie wundern sich, dass die österreichische Nationalbibliothek in Wien mit nur etwa 2.000 Nachweisen vertreten ist? Wie kann es sein, dass aus so einer großen Bibliothek nur so wenige Einträge vorhanden sind?
Da die sogenannten große Bibliotheken (Staatsbibliotheken, Nationalbibliotheken) per se den Auftrag haben, ihre Bestände in Katalogen (gedruckt oder online) den Benutzern zur Verfügung zu stellen, war es für RISM schon immer ein besonderes Anliegen, den Schwerpunkt auf die Erfassung der Musikquellen aus kleineren Beständen zu legen.
Aber hätten Sie vermutet, dass sich im Archiv Arenberg in Enghien (Belgien, B-Earenberg) zahlreiche Opernarien von André-Ernest-Modeste Grétry, Johann Paul Aegidus Martini und Pietro Torri befinden? Oder, wie kommen Emanuele d’Astorgas weltliche Kantaten in die Abtei von Maredsous (B-MAR; RISM ID no. 703000738)?
Und wer hätte gedacht, dass der Bekanntheitsgrad von Joseph Haydns Nelsonmesse in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts bis nach Mexiko reichte? Eine Abschrift der Messe in d-Moll (Hob XXII:11) wird heute im Archivo Musical de la Parroquia in Santiago Chazumba (MEX-SCHamp Sa-Ms-01-39, RISM ID no. 120000416) aufbewahrt. Der entsprechende Band der Gesamtausgabe der Werke Haydns (Reihe XXIII: Band 3) erschien bereits 1965, diese Quelle war damals noch nicht bekannt.
Es stimmt, dass mehrere größere Institutionen verhältnismäßig schwach in RISM vertreten sind und wir arbeiten daran, deren Daten in unseren Katalog zu übertragen. Heute gestaltet sich ein Datentransfer leichter als jemals zuvor und wir arbeiten zur Zeit konkret an der Übernahme mehrerer großer Datenbanken in unseren Bestand.
Mehr Informationen zu technischen Fragen finden Sie auf unserer Datendienstseite.
Die in dieser Woche exemplarisch ausgewählten Kommentare sind nur ein kleiner Teil der zahlreichen Fragen und Anregungen, die wir von Ihnen im Rahmen der Nutzerstudie erhalten haben. Im Rahmen der AIBM-Jahrestagung in Stuttgart werden wir weitere Ergebnisse der Nutzerstudie präsentieren. Weitere Fragen wollen wir im Laufe der Zeit auf unserer Seite zur Nutzerstudie beantworten und Ihre Anregungen möglichst bald bei den nächsten Versionen des Online-Kataloges umsetzen. Eine Veröffentlichung der vollständigen Ergebnisse der Nutzerstudie ist für Ende 2015 geplant.
Abbildung: Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Prunksaal. Manfred Morgner, Wikimedia Commons
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