Polnische Woche, Teil III: Die Suchfilter des RISM-OPACs im Einsatz bei Klosterbeständen

Guido Kraus

Friday, June 26, 2015

Auf der Konferenz „Klasztor i muzyka/Monasteries and music“, die wir vergangenen Mittwoch in unseren News beschrieben haben, sprach unser Mitarbeiter Guido Kraus in seinem Vortrag „Historische Musikhandschriften aus Klosterbeständen verschiedener Orden in deutschsprachigen Ländern. Bestände im Vergleich“ über Vorgänge des musikwissenschaftlichen Arbeitens, über Statistisches, Geographisches und Historisches. Der Vortrag sollte ausloten, welchen Stellenwert die Online-Datenbank des RISM bei solchen musikologischen Fragestellungen haben kann, und worin die Aussagekraft der Katalogisate und ihrer statistischen Angaben liegt. Folgende Handschriftenbestände wurden zu Analyse und Vergleich herangezogen:das Prämonstratenser-Stift in Schlägl, Österreich (A-SCH), Kloster Einsiedeln in der Schweiz (CH-E) und die Benediktinerinnenabtei Frauenwörth in Chiemsee, Deutschland (D-FW).

Nach den Sigelsuchen im RISM-OPAC bieten die Suchfilter in der Spalte links einen ersten Überblick über die Bestände und bereits erste Hinweise auf Besonderheiten. Die Suchfilter zeigen aus den Einträgen der Suchergebnisse die vorkommenden Gattungsschlagworte, die Komponisten, verschiedene Materialtypen, Hinweise zur Besetzung, Datierungen und am Ende das oder die Bibliothekssigel, also die Fundorte von Musikquellen.

Bei A-SCH führt die Sigelsuche den Benutzer schnell zu einer Besonderheit im Musikalienbestand. Im Besetzungsfilter fallen Besetzungen für das Baryton auf.

Beim Handschriftenbestand des 18. Jahrhunderts in CH-E erscheint der Mailänder Bach Johann Christian Bach (1735-1782) als am häufigsten vorkommender bekannter Komponist.

Auch bei D-FW führt der Komponistenfilter zu einer Besonderheit. Hier ist Michael Haydn der häufigste Komponist.

Für alle diese Besonderheiten in den Beständen, die die Suchfilter im RISM-OPAC aufzeigen, gibt es Gründe und vielfältige Ursachen. Hier beginnt nun die weiterführende Arbeit des Musikwissenschaftlers, Fragen nach dem Warum zu beantworten und die Ergebnisse herzuleiten. Dabei stellt die Online-Datenbank des RISM neben all ihrem dokumentarischen Nutzen zu Beginn der musikwissenschaftlichen Arbeit ein unverzichtbares Instrument dar.

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