Sofia Gubaidulina
Monday, June 29, 2015
Die heutige Fortsetzung unserer Reihe RISM A-Z beschäftigt sich mit der 1931 geborenen russischen Komponistin Sofia Gubaidulina. Moment – eine noch lebende Komponistin bei RISM? Ja! RISM erfasst zwar mehrheitlich die Musikmanuskripte aus dem Zeitraum 1600-1800, aber einige nationale Arbeitsgruppen oder Projekte rücken aus verschiedenen Gründen von diesem Zeitrahmen ab. Manchmal passen die noch vorhandenen musikalischen Quellen eines Landes nicht in die Rahmenbedingungen, die die europäischen Ursprünge des RISM-Projekts vorgeben. Daher datieren die Quellen aus Südkorea aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, als die westliche Notation in Korea Einzug hielt. Oder aber, Redakteure, die sich mit der Erschließung einer bestimmten Institution beschäftigen, bevorzugen es den kompletten Bestand einzuarbeiten.
Das autographe Manuskript eines Ausschnitts von Gubaidulina’s Silenzio (RISM ID no. 450115543) aus den 1990er Jahren, wird im Forschungszentrum Musik und Gender in Hanover (D-HVfmg) aufbewahrt, das aktuell mit über 550 Quellen im RISM Online-Katalog vertreten ist. Über diese Institution werden Sie nächsten Monat noch mehr an dieser Stelle erfahren.
Joseph Stevenson schreibt auf AllMusic.com zu Silenzio “dedicated to Elisabeth Moser, a leading classical accordion player who premiered it in Hanover, Germany in November, 1991 with violinist Katherine Rabus and cellist Christoph Marks.” Ein Teil des autographen Manuskripts ist somit zurück in die Stadt gelangt, wo es zuerst zu hören war. Hier können Sie sich Silenzio für Bayan, Violine und Cello, gespielt vom Ensemble Fandango, anhören:
Bildnachweis: Gubaidulina in 1981, by Dmitri N. Smirnov (Own work) (GFDL,CC-BY-SA-3.0 orCC BY 2.5), viaWikimedia Commons
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