Caroline Unger - eine Primadonna für Donizetti
Thursday, December 9, 2021
Die Taufpatin der späteren Opernsängerin Caroline Unger (28.10.1803, Wien - 23.03.1877, Florenz) war keine geringe als die Schriftstellerin Caroline Pichler, die ganz in der Nähe der Familie Unger wohnte.
Caroline wurde in einem Mädchenpensionat erzogen. Franz Xaver Wolfgang Mozart war einer ihrer Klavierlehrer und bei Wolfgang Amadeus Mozarts Schwägerin Aloisia Lange sowie Joseph Mozzati studierte sie Gesang. Ihr Debut gab sie im Februar 1821 mit Mozarts Così fan tutte als Dorabella. Auch bei der Uraufführung von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie am 7. Mai 1824 im Theater am Kärntnertor wirkte Caroline Unger mit.
1825 ging sie nach Italien und avancierte dort bis 1840 an verschiedenen Opernhäusern zur überaus gefeierten Primadonna. Vor allem Gaetano Donizetti schrieb mehrere Titelpartien für sie. Eine ausführliche Liste der Titelrollen, die speziell für Caroline Unger entstanden sind, sowie viele weiterführende Informationen bietet der Artikel von Klaus Martin Kopitz.
1841 heiratete Caroline Unger François Sabatier, einen französischen Gelehrten, Kunstkritiker und Mäzen, der auch als Übersetzer von Goethes Faust bekannt wurde. Am 5. September 1841 nahm sie in Dresden in der Rolle der Antonina in Donizettis Belisario Abschied vom Theater. Das Ehepaar Sabatier-Unger machte daraufhin ihren Palazzo in Florenz zu einem intellektuellen Mittelpunkt der Stadt.
Die von Caroline Unger komponierten Lieder wurden von ihrem Mann posthum veröffentlicht.
Abbildung: Giovanni Paisiello, La Serva Padrona, Biblioteca del Conservatorio di Musica S. Pietro a Majella (I-Nc) Rari Cornice 2.12(1-18). RISM ID no. 850008845. Online einsehbar (CC BY-NC-SA 3.0 IT).
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