Buchpräsentation: Der Mozart Nachlass

Eva Neumayr

Thursday, August 5, 2021

Den folgenden Beitrag erhielten wir von Eva Neumayr (RISM Salzburg):

Franz Xaver Wolfgang Mozart, der jüngere Sohn Wolfgang Amadeus Mozarts, geboren am 26. Juli 1791, feiert heuer seinen 230. Geburtstag. Als er 1844 in Karlsbad starb, war keineswegs klar, dass seine beträchtliche musikalische Sammlung, die auch heute noch den größten Teil der wertvollsten Bestände der Bibliotheca Mozartiana und der Mozart-Museen ausmacht, an den Dommusikverein und Mozarteum gehen würde, weil er sein Erbe zur Gänze seiner Lebensgefährtin Josephine Baroni-Cavalcabò hinterließ. Auf Vermittlung des Sammlers Aloys Fuchs übergab diese die kostbare Sammlung, die die musikalischen Bibliothek Franz Xaver Mozarts, viele Briefe der Mozart-Familie, zahlreiche Mozart-Autographen und Fragmente, und verschiedenen Bilder der Mozart-Familie enthielt, dem Dommusikverein und Mozarteum. Dazu kam später noch Teile der Sammlung von Carl Thomas Mozart, seinem älteren Bruder, die ebenfalls Briefe und Bilder der Mozart-Familie und Instrumente Wolfgang Amadé Mozarts enthielt.

1841 wurde der Dommusikverein und Mozarteum in Salzburg gegründet. Sehr bald strebten die Verantwortlichen die Gründung einer Bibliothek an, die einerseits den Bedürfnissen der Musikschule, andererseits der Kirchenmusikpflege und dem Konzertwesen dienen sollte. Dieser für Salzburgs Kultur so wichtige Verein spaltete sich 1881 in Dommusikverein und Internationale Stiftung Mozarteum (ISM). Die Bestände wurden aufgeteilt.

Seit 2014 wurden die Musikalien dieser Sammlung in einer Kooperation zwischen den beiden besitzenden Institutionen, der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg und dem Archiv der Erzdiözese Salzburg für RISM katalogisiert und wissenschaftlich erschlossen. Am 27.Juli 2021 wurde nun im Kardinal-Schwarzenberg-Saal im Beisein der Frau Ordinariatskanzler der Erzdiözese, Dr. Elisabeth Kandler-Mayer und des Präsidenten der Internationalen Stiftung Mozarteum, Dr. Johannes Honsig-Erlenburg ein Katalog dieses Bestands samt ausführlicher Einleitung präsentiert:

Der „Mozart-Nachlass“. Musikalien aus dem Besitz der Söhne W. A. Mozarts in Salzburg, heruasgegeben von Eva Neumayr, mit Beiträgen von Armin Brinzing und Till Reininghaus. Beiträge zur Mozart-Dokumentation, 3; Veröffentlichungen des Archivs der Erzdiözese, 25. Stuttgart: Carus-Verlag, 2021. 823 S.

Die musikalischen Handschriften und Drucke dieses sogenannten „Mozart-Nachlasses“ werden darin in der historischen Ordnung der ursprünglichen Bibliothek des Dommusikverein und Mozarteums geordnet. Die Handschriften werden durch Incipits übersichtlich erschlossen, zudem vervollständigen Schreiber- und Wasserzeichenkataloge die Publikation.

Eva Neumayr bei der Buchpräsentation. Photo von Josef Kral.

Ulrich Leisinger, Wissenschftlicher Leiter der Internationalen Stiftung Mozarteum und Johannes Honsig-Erlenburg, Präsident der Internationalen Stiftung Mozarteum. Photos von Josef Kral.

Dr. Eva Neumayr ist seit 2014 Leiterin der Musiksammlung des Archivs der Erzdiözese und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Stiftung Mozarteum, Dr. Armin Brinzing ist Leiter der Bibliotheka Mozartiana der Internationalen Stiftung Mozarteum, Dr. Till Reininghaus war wissenschaftlicher Mitarbeiter der Internationalen Stiftung Mozarteum und wird im August ans Beethovenhaus in Bonn wechseln.

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Kategorie: Neuerscheinungen


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