Ferdinand Hiller @ RISM
Martina Falletta
Thursday, October 27, 2011
Nur zwei Tage nach Franz Liszt (22.10.1811 – 31.07.1886) wurde Ferdinand Hiller (24.10.1811 – 10.05.1885) geboren. Da er aus Frankfurt am Main stammt, die Kontakte zu seiner Heimatstadt Zeit seines Lebens pflegte, und weil sein musikalischer Nachlass in der Universitätsbibliothek aufbewahrt wird, ist dort zu seinen Ehren eine Ausstellung vorbereitet worden. Deren Inhalt und Form wurde zusammen mit Dozentinnen und Studierenden des Instituts für Musikwissenschaft der Goethe-Universität entwickelt. Die Ausstellung Ferdinand Hiller (1811-1885) aus Frankfurt am Main ist vom 26.10. - 30.11.2011 im 3. OG der Universitätsbibliothek Frankfurt, Bockenheimer Landstr. 134-138 zu sehen. Die Ausstellung steht auch digital zur Verfügung.
Zu Ehren von Hiller findet darüber hinaus vom 27.-29.10.2011 ein internationales Symposium Ferdinand Hiller (1811-1885): Komponist - Interpret - Musikvermittler in den Hochschulen für Musik in Frankfurt und Köln statt. Außerdem gibt es zahlreiche Konzerte sowie einige Rundfunksendungen mit Musik des Jubilars.
Ferdinand Hiller zählte um die Mitte des 19. Jahrhunderts zu den vielseitigsten, einflussreichsten und renommiertesten Künstlerpersönlichkeiten des deutschen und des internationalen Musiklebens. Er wurde jung als Pianist bekannt, verließ dann seine Heimatstadt Frankfurt am Main und verkehrte mit den größten Musikern seiner Zeit (u.a. Berlioz, Chopin, Mendelssohn Bartholdy, Robert und Clara Schumann). In seiner zweiten Lebenshälfte wirkte er vor allem als Dirigent sowie Musikschriftsteller und errang Ruhm als Wiederbegründer und Leiter der Kölner Hochschule für Musik. Zeit seines Lebens war er auch kompositorisch tätig.
Der kompositorische Nachlass Ferdinand Hillers in der Universitätsbibliothek Frankfurt umfasst 95% der über 200 Werke des Komponisten. Zu den größtenteils noch unpublizierten 74 Musik- und 21 Sammelhandschriften kommen 278 Handexemplare gedruckter Stücke. Auch viele Skizzen, Fragmente und Kontrapunktstudien befinden sich darunter. Der briefliche Nachlass Ferdinand Hillers ist im Historischen Archiv der Stadt Köln, ein großer Teil der frühen Autographe im Archiv des Robert-Schumann-Hauses in Zwickau zu finden.
Etwa 130 Titel zu Ferdinand Hiller sind im Online-Katalog des RISM nachgewiesen. Sein in der Universitätsbibliothek Frankfurt aufbewahrter kompositorischer Nachlass ist darin (noch) nicht enthalten.
Interessant sind einige Nachweise aus Polen, der Schweiz und Belgien, die neben den in Deutschland überlieferten Quellen verzeichnet sind. In diesen letzteren sind mit 59 Titeln die oben erwähnten frühen Autographe aus dem Archiv des Robert-Schumann-Hauses Zwickau enthalten.
Aufgrund der Zeitgrenzen des Projektes A/II sind die Quellen zu den Werken Hillers nur gelegentlich aufgenommen worden. Hier wäre noch Erweiterungsbedarf.
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