Peter Grønland @ RISM
Monday, October 17, 2011
Franz Liszts (22.10.1811 – 31.07.1886) 200. Geburtstag ist diesen Monat in aller Munde. Aber nicht nur er zählt zu den Jubilaren des Oktober 2011. Auch der 50 Jahre ältere Peter Grønland (15.10.1761 - 30.12.1825) verzeichnet einen runden Geburtstag.
Peter Grønland hinterließ ein reiches Vokalwerk. Viele seiner Lieder und Gesänge folgen den Postulaten der sogenannten Zweiten Berliner Liederschule. Er studierte von 1782-1785 Rechtswissenschaften in Kiel und hatte seit 1787 eine Stelle als Kopist an der Deutschen Kanzlei in Kopenhagen inne. In den 1790er Jahren betätigte er sich als Kanzleisekretär und Archivar. Angeregt durch Carl Friedrich Cramer, war er journalistisch und wissenschaftlich auf musikalischem Gebiet tätig. Er arbeitete beispielsweise an Cramers „Magazin der Musik“ mit. Grønland war ein Verehrer Klopstocks, von dessen Schriften er eine bemerkenswert umfangreiche Sammlung besaß. RISM weist von ihm Werke in über 400 Quellen nach (davon allein 360 aus DK-Kk und 48 aus D-KIl, unter den letzteren sogar noch Abschriften von 1920c.). Zahlreiche Vertonungen basieren auf Texten von Johann Wolfgang von Goethe.
Weyse charakterisierte Grønland in seiner Autobiographie: “Ohne eigentlich Musiker zu seyn oder seyn zu wollen, ja ohne auch nur ein Instrument mit sonderlicher Fertigkeit spielen zu können, besaß er, damals schon insbesondere nur der Theorie, Kritik oder Speculation hingegeben, selten zusammentreffende musikalische Kenntnisse, und hatte den regsten Sinn für alles Schöne” (Hatting, ‘Weyses selvbiografi’, p.64).
„Grønland schrieb häufig Musikrezensionen für deutsche Zeitschriften und vertonte eine Reihe schwedischer Volkslieder, die er 1818 veröffentlichte. Außerdem beschäftigte er sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt auch historisch mit den Liedern, wobei seine Vertonungen des dänischen Stoffes leider über das Manuskriptstadium nicht hinauskamen.“ (Anne Ørbæk Jensen, Claus Røllum-Larsen, Inger Sørensen: Wahlverwandtschaften. Zwei Jahrhunderte musikalischer Wechselwirkungen zwischen Dänemark und Deutschland, København 2004 (= Göttinger Bibliotheksschriften 28), S. 34)
Grønland Online
“Heidenröslein”, Textdichter: Goethe. Partitur mit Musik.
“O, stjerne, hav tak,” Textdichter: Johan Ludvig Heiberg. Text mit Musik.
Digitalisat von 7 Trios für zwei Klaviere und Pedal von Johann Sebastian Bach in der Handschrift von Peter Grønland. Dänische Königliche Bibliothek.
Autograph 188 Volkslieder. Dänische Königliche Bibliothek.
Share Tweet EmailKategorie: Jubiläen