Die Schätze der Tudors
Thursday, October 16, 2014
Der folgende Beitrag ist von Margaret Jones und auf dem MusiCB3 Blog erschienen. Wir präsentieren ihn hier mit freundlicher Genehmigung der Cambridge Libraries.
Ich wurde gebeten, etwas von den „Tudor-Schätzen” der Musikabteilung zu von anderen Abteilungen gezeigten Werken auszusuchen. Ein frühes Beispiel gedruckter Musik ist Martin Luthers Deudsche Messe vnd Ordnung Gottis Diensts, der von Michael Lotter in Wittenberg 1526 veröffentlicht wurde. Diese Erstausgabe legt die Ansichten von Luther dar, wie die Messe – einschließlich anderer Gesänge und Kirchenlieder – geleitet werden sollte.
Einige Jahre später (1579) erschien der erste in London herausgegebene Druck. The Psalmes of David in English meter von William Daman komponiert und einem Londoner Goldschmied John Bull (nicht der Komponist, obwohl er nach Thurston Dart der Vater gewesen sein könnte) gewidmet. Daman war ein italienischer (oder möglicherweise wallonischer) Immigrant, der im Jahr 1576 Flötenspieler am Hof von Elizabeth I. geworden war. Er wurde eng mit diesem anderen großen Immigranten-Familie von Flötenspielern, den Bassanos. (In David Lasockis Aufsatz The recorder consort at the English court, 1540-1673 über die Bassanos und Daman gibt es viele Informationen dazu). Damans Psalmvertonungen wurden wenig beachtet und er verbrachte viel Zeit damit, sie zu überarbeiten. Die überarbeitete Fassung wurde posthum im Jahr 1591 herausgegeben.
Eines unserer ältesten und seltensten Stücke ist ein Chorbuch mit Messvertonungen von Tomás Luis de Victoria. Es stammt angeblich ursprünglich aus der Kathedrale von Cádiz und kam im späten 16. Jahrhundert nach England, wo es Eigentum eines früheren Pfarrers von Haslingfield wurde. Er überreichte das Werk der UL und sein Bestand machte einen frühen Teil unserer Sammlungen aus.
Osculetur me osculo oris sui/ Pevernage. A picture motet.MRA.210.55.1
Zu unserer Sammlung zählt auch eine ungewöhnliche Abbildung, eine Bildmotette von Andreas Pevernage Osculetur me osculo oris sui (Antwerpen, Johann Sadeler [1590]). Es ist eine faszinierende Abbildung, wie ein Chorbuch verwendet worden sein könnte, zugegebenermaßen in einem leicht übertriebenem Stil; aber noch faszinierender ist die kleingedruckte Musik einer Motette, graviert mit winzigen Noten für 5 Vokalstimmen (der Sopran wird als Kanon gesungen), es konnte abgeschrieben und für den Notendruck verwendet werden. Heute kann mit Hilfe des Scannens die Abbildung vergrößert und die Musik zum Leben erweckt werden.
Ansonsten haben wir in der UL Kopien von Thoinot Arbeaus Orchesographie, veröffentlicht durch Langres: I. des preyz, [1588]. Eine ergreifende Erinnerung an das Frankreich des 16. Jahrhunderts stellt die englische Übersetzung (veröffentlicht 1925) dar, die Peter Warlock angeregt hat, seine Capriol suite - gestützt auf die ursprüngliche Musik - zu schreiben. Warlock hat die Musik für Klavier 4-händig geschrieben und dann für Orchester arrangiert.
Wenn Ihnen diese Schätze nicht ausreichen, gibt es auch noch eine ungewöhnliche Einspielung von Macbeth, dem Tölpel; eine der esoterischeren Exemplare des 21. Jahrhunderts im Rahmen der nationalen Meldepflicht. Also, wenn Sie einen freien Moment haben, kommen Sie bitte zu den Tudor-Schätzen in der UL.
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