RISM auf der AIBM-Tagung

Monday, October 20, 2014

Die deutsche Sektion der AIBM hielt vergangenen Monat ihre Jahrestagung in Nürnberg ab. Drei Mitglieder der RISM-Zentralredaktion nahmen daran teil.

Themen der Tagung:        

  • RISM-Daten und ihre Migration
  • Soziale Medien
  • RDA
  • Kulturprogramm

Unser RISM-Mitarbeiter Gottfried Heinz-Kronberger von der deutschen Arbeitsgruppe in München referierte über die Migration von RISM-Daten in den Bayerischen Verbundkatalog. Über diese Plattform können RISM-Daten in weitere Onlinekataloge eingebunden werden. Mehr zur Schnittstelle und den Datenformaten finden Sie in seiner PowerPoint-Präsentation. Magda Gerritsenvon der BSB München hat anhand von Daten des RISM dargestellt, wie Linked Open Data für Bibliotheksprojekte Verwendung finden kann. Die technischen Details sind hier in ihrer Präsentation beschrieben.

Die Arbeitsgruppe Öffentliche Bibliotheken widmete sich dem Thema Soziale Medien. Martin Kramer von der Mediothek Krefeld (Facebookseite, Seniorbookseite) erläuterte die verschiedenen Arten von Posts und ihren jeweiligen Stellenwert im Facebooksystem. Auch wenn niemand die wertenden automatischen Algorhythmen des Systems wirklich versteht, und wie die Posts in den Nachrichtenordnern sortiert werden, stehen die höher bewerteten Posts am Kopf der Nachrichtenliste. Die Rangliste der Posts verläuft von einem hohen bis niedrigen Stellenwert wie folgt:

  • Auf Facebook hochgeladene Videos

  • Auf Facebook hochgeladene Fotos mit Text

  • Texte mit Links

  • reine Textposts

Reine Textposts haben also den geringsten Stellenwert im System.

Manfred Ullrich von der Stadtbücherei Würzburg (Facebookseite) gab uns noch Tipps, wie man die Teilnehmer auf Facebook stärker binden kann. Das Posten von Fragen, das Vorstellen von Bibliotheksmitarbeitern und eine verlässliche und regelmäßige Aktivität auf der Facebookseite auch in geschäftigen Zeiten helfen hier. Er zeigte uns, wie man regelrechte Postserien unter ein bestimmtes Motto stellt (Bsp.: Die #klangbibliothek in Instagram). Manfred forderte uns zum Ende der Veranstaltung dazu auf, die Facebookseite der IAML inhaltlich weiter zu unterstützen.

Am letzten Tag der Jahresversammlung gab es verschiedene Beiträge zur Einführung des RDA in den deutschen Bibliotheken. Renate Behrens von der Deutschen Nationalbibliothek referierte über den Zeitplan der Einführung: die Personennormdaten werden bereits nach dem Regelwerk RDA erstellt. Im kommenden Jahr werden die neuen bibliographischen Einträge danach katalogisiert. Wibke Weigand und Martina Rommel stellten verschiedene RDA-Einträge vor und wie die spezifische Terminologie des RDA anzuwenden ist. Im kommenden Jahr werden hierzu verschiedene Workshops und Dokus zum Thema angeboten werden.

Die Gastgeberin der Jahrestagung, die Stadtbibliothek Nürnberg (RISM-Siglum D-Nst), hat in ihrem Hause zwei Führungen als Rahmenprogramm durchgeführt. Die erste Führung durch die wunderbare Ausstellung „Die Bibliotheca Norica des Georg Andreas Will als Erbe und Aufgabe“ war sehr anregend und informativ. Anhand von Urkunden und Personalschriften sowie „Norica“ im weitesten Sinne zeigte die Ausstellung, wie der Bestand von den Buchrestauratoren des Hauses physisch gesichert wurde. Jedes Exemplar der Sammlung erhielt einen individuellen auf ihn abgemessenen Behälter aus Wellpappe. Vereinzelt wurden Einband- und Papierrestaurierungen vorgenommen. Die historische Bibliotheca Norica Williana ist für die Geographie der Stadt Nürnberg von größter Bedeutung.

Die zweite Führung durch die Stadtbibliothek brachte uns in die einzelnen Abteilungen des Hauses. Neben dem großartigen Neubau, der im Jahre 2012 bezogen wurde, konnten wir ebenfalls das baulich in die Stadtbibliothek integrierte Katharinenkloster und das Zeitungscafé am begrünten Kreuzgang bewundern. Die Architektur des Hauses besticht durch ihre Offenheit nach außen und den grandiosen Panoramablick auf die Nürnberger Burg. Die Kolleginnen und Kollegen der Stadtbibliothek vermittelten uns kompetent das Profil des Hauses und sorgten dabei für eine absolute Wohlfühlatmosphäre. Der Musikabteilung galt naturgemäß unser besonderes Interesse. Sehr zeitgemäß erschien die Aufstellung der Medien in mobilen Regalsystemen, die im Bedarfsfalle bei Veranstaltungen in den Abteilungen beiseite geschoben werden können. Bei der Bestandsbildung werden vielfach die Wünsche der Nutzer erfüllt. Daneben verfolgt die Stadtbibliothek ihren Bildungsauftrag. Jedes Medienformat ist vertreten. Der Nutzerkreis ist der breiteste, den eine Bibliothek haben kann: alle Generationen, Bildungsschichten und Nationen der Stadt Nürnberg nutzen die Angebote des Hauses. Die Multikulturalität der Stadt spiegelt sich auch im fremdsprachigen Bücherbestand wider. Für den Leser ein Paradies.

Manfred Ullrich hat für uns auf Flickr (Teil 1) (Teil 2) einen Ordner mit samt seinen Fotos von Nürnberg und der Tagung erstellt.

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Kategorie: Veranstaltungen


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