Be My (Robert) Valentine
Wednesday, February 14, 2018
Heute ist Valentinstag und das ist der perfekte Tag für alle Musikliebhaber, um sich mit der Musik von Robert Valentine zu beschäftigen.
Der englische Komponist Robert Valentine (1674-1747) verbrachte einen Großteil seines Lebens (bereits ab den 1790er Jahren) in Rom. In seinen Drucken verwendete er daher oft die italienisierte Form “Roberto Valentine” z.T. mit dem Zusatz”Inglese.” In vielenitalienischen Handschriftenwurde auch noch der Nachname angeglichen:”Sigr Roberto Valentini.”
Valentine spielte Violine, Cello, Oboe, Block- und Querflöte und gerade die Kompositionen für Bläser sind auch heute noch populär. In Rom war er ein gefragter Lehrer. Aus den Widmungsvermerken inseinen gedruckten Werken lässt sich herleiten, dass Valentine häufiger Besucher aus England oder anderen Ländern empfing: So ist sein op. 2 beispielsweise Sir Thomas Samwell,op. 3John Fleetwood, und op. 5Thomas Coke gewidmet. Diese Widmungen waren zugleich auch eine wichtige Einkommensquelle für Valentine.
Valentine pflegte auch weiterhin Verbindungen nach England; seine Concerti grossi für Streicher entsprachen stilistisch jedoch der Musiksprache seiner neuen Heimat. Michael Talbot weist darauf in einem kürzlich erschienenen Artikel hin und betont Valentines Rolle, die er als Vermittler hatte, indem er italienische Musik zu englischen Mäzenen und Kunden brachte.
Zur Zeit überarbeiten wir die RISM-Einträge zu Valentine dank des Artikels von Michael Talbot und dem älteren Werkverzeichnis von J. Bradford Young. In unserer Datenbank befinden sich aktuell fast 150 Valentine-Quellenaus ganz Europa und den USA, etwa 2,5 Mal mehr Handschriften als Drucke. Talbot führt nur acht op.-Nummern an, die von Valentine autorisiert wurden - alle wurden in Rom oder (in einem Fall) in Florenz veröffentlicht. Sobald sich die Musik im Ausland verbreitet hatte (oft in handschriftlicher Form), geriet die Zählung der opus-Zahlen durcheinander und einige englische Drucke waren offensichtlich nicht autorisiert. Für weitere Verwirrung sorgten außerdem zahlreiche Bearbeitungen und möglicherweise auch Verwechslungen mit Giuseppe Valentini (1681-1753).
Siehe: Michael Talbot, “Robert Valentine and the Roman Concerto Grosso,” Ad Parnassum: A Journal of Eighteenth- and Nineteenth-Century Instrumental Music 14 (April 2016): 1-36. Wir danken Prof. Talbot, der uns auf diesen Artikel aufmerksam gemacht hat.
Abbildung: Robert Valentine, Sonate di flauto a solo col basso per il cimbalo o violone, op. 2, Erste Sonate, in F, p. 2. RISM A/I: V 50. Aus Gallica, mit der HilfevonPhotoFunny.net.
Heute ist Valentinstag und das ist der perfekte Tag für alle Musikliebhaber, um sich mit der Musik von Robert Valentine zu beschäftigen.
Der englische Komponist Robert Valentine (1674-1747) verbrachte einen Großteil seines Lebens (bereits ab den 1790er Jahren) in Rom. In seinen Drucken verwendete er daher oft die italienisierte Form “Roberto Valentine” z.T. mit dem Zusatz”Inglese.” In vielenitalianischen Handschriftenwurde auch noch der Nachname angeglichen:”Sigr Roberto Valentini.”
Valentine spielte Violine, Cello, Oboe, Block- und Querflöte und gerade die Kompositionen für Bläser sind auch heute noch populär. In Rom war er ein gefragter Lehrer. Aus den Widmungsvermerken inseinen gedruckten Werken lässt sich herleiten, dass Valentine häufiger Besucher aus England oder anderen Ländern empfing: So ist sein op. 2 beispielsweise Sir Thomas Samwell,op. 3John Fleetwood, und op. 5Thomas Coke gewidmet. Diese Widmungen waren zugleich auch eine wichtige Einkommensquelle für Valentine.
Valentine pflegte auch weiterhin Verbindungen nach England; seine Concerti grossi für Streicher entsprachen stilistisch jedoch der Musiksprache seiner neuen Heimat. Michael Talbot weist darauf in einem kürzlich erschienenen Artikel hin und betont Valentines Rolle, die er als Vermittler hatte, indem er italienische Musik zu englischen Mäzenen und Kunden brachte.
Zur Zeit überarbeiten wir die RISM-Einträge zu Valentine dank des Artikels von Michael Talbot und dem älteren Werkverzeichnis von J. Bradford Young. In unserer Datenbank befinden sich aktuell fast 150 Valentine-Quellenaus ganz Europa und den USA, etwa 2,5 Mal mehr Handschriften als Drucke. Talbot führt nur acht op.-Nummern an, die von Valentine autorisiert wurden - alle wurden in Rom oder (in einem Fall) in Florenz veröffentlicht. Sobald sich die Musik im Ausland verbreitet hatte (oft in handschriftlicher Form), geriet die Zählung der opus-Zahlen durcheinander und einige englische Drucke waren offensichtlich nicht autorisiert. Für weitere Verwirrung sorgten außerdem zahlreiche Bearbeitungen und möglicherweise auch Verwechslungen mit Giuseppe Valentini (1681-1753).
Siehe: Michael Talbot, “Robert Valentine and the Roman Concerto Grosso,” Ad Parnassum: A Journal of Eighteenth- and Nineteenth-Century Instrumental Music 14 (April 2016): 1-36. Wir danken Prof. Talbot, der uns auf diesen Artikel aufmerksam gemacht hat.
Abbildung: Robert Valentine, Sonate di flauto a solo col basso per il cimbalo o violone, op. 2, Erste Sonate, in F, p. 2. RISM A/I: V 50. Aus Gallica, mit der HilfevonPhotoFunny.net.
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