L(o)uise Reichardt
Tuesday, December 18, 2018
Lieder, Lieder und nochmal Lieder – komponierte Louise Reichardt (11. April 1779, Berlin — 17. November 1826, Hamburg).
Die Komponistin und Gesangslehrerin wurde zunächst von ihrem Vater - dem Kapellmeister, Komponist und Musikschriftsteller Johann Friedrich Reichardt (1752–1814) – musikalisch unterwiesen und bildete sich weitgehend autodidaktisch weiter. Um 1814 gründete sie eine der ersten Musikschulen Hamburgs. Gemeinsam mit Johann Heinrich Clasing folgte 1816 die Gründung eines Musikvereins, wobei sie die Leitung des Chores übernahm. Bei der Einstudierung von hauptsächlich geistlichen Chorwerken waren ihr die Händelschen Kompositionen besonders wichtig.
Bereits 1800 erschienen die ersten vier Lieder in Zwölf deutsche Lieder von Johann Freidrich Reichardt und dessen Tochter Luise Reichardt (Zerbst, C. C. Menzel; RISM ID no. 990054269). Es spricht für die Qualität der Kompositionen, wenn der Vater die komponierende Tochter in dieser Weise anerkennt.
An Liedtexten wählte sie gerne diejenigen ihrer Freunde: Achim von Arnim, Clemens Brentano, Philipp Otto Runge oder auch Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang von Goethe, Karl Philipp Konz, Novalis und Ludwig Tieck. Es sind längst noch nicht alle der ca. 90 Kompositionen von Louise Reichardt im RISM-Katalog enthalten, aber für einen ersten Eindruck reichen die über 150 Einträge allemal. Am häufigsten vertreten ist das Spanische Lied auf einen Text von Clemens Brentano (z. B. RISM ID no. 452511896).
Abbildung: Titelseite zu XII Deutsche und italiänische romantische Gesänge (Berlin: Realschul-Buchhandlung, 1806), Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek (D-Mbs 4 Mus.pr. 354; RISM ID no. 1001052654).
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