Isabella Leonarda (1620 - 1704)
Thursday, April 7, 2016
Viel ist nicht über den Lebensweg der Komponistin und Nonne bekannt. Bereits im Alter von 16 Jahren trat sie dem Orden Collegio di Sant’Orsola in Novara bei, wo sie bis zu ihrem Tod lebte.
Zum Ursulinenorden gehörte wahrscheinlich eine Schule, in der ca. 30 junge Frauen von den Schwestern unterrichtet wurden. Die Novareser Ursulinen waren nicht der Klausur unterworfen, daher sind Kontakte und persönliche Beziehungen Isabella Leonardas zur Außenwelt denkbar.
Gasparo Casati wirkte von 1635 bis zu seinem Tode 1641 als Kapellmeister am Novareser Dom und war vermutlich Isabellas Kompositionslehrer. Etwa 200 Kompositionen – vorwiegend nicht liturgische Werke wie Solomotetten und Sonaten – sind von ihr bekannt. Und schon zu Lebzeiten waren ihre Kompositionen in zahlreichen Drucken erschienen und weit verbreitet, wie die Abschriften der Motette O anima mea arde ardentem in Uppsala (1671c-1673c) und Dresden (1672a) zeigen. Bemerkenswert ist aber auch die Abschrift von In caelis personent in Prag, die belegt, dass Isabella Leonardas Musik auch im 18. Jahrhundert noch präsent war.
Hören Sie hinein in ein exzellentes Ave regina von Isabella Leonarda:
Abbildung: Porträt von Isabella Leonarda aus Stammbaum der Famile Leonarda, nachgewiesen in The Norton/Grove Dictionary of Women Composers.
Share Tweet EmailKategorie: RISM A-Z