Ergebnisse der RISM Nutzerstudie, Teil 2: Die Umfrage - Die Kommentare
Monday, August 10, 2015
In unserer Nutzerstudie zum Online-Katalog erhielten wir Hunderte von Kommentaren. Wir gehen nun alle sorgfältig durch und mit der Zeit werden wir einige der vorgebrachten Anliegen angehen - in dieser Woche möchten wir schon einmal exemplarisch einige Fragen herausgreifen. Heute klären wir die Frage, aus welchen Ländern Quellenerfasstsindund warum überdurchschnittlich viele Quellen aus Deutschland stammen. Außerdem beschäftigen wir uns mit der Frage nach Sekundärliteratur. Im Laufe der Woche behandeln wir außerdemdie Frage nach derZeit-Grenze und Bibliotheken, die unterrepräsentiert sind, und warum.
Stellvertretend für viele ähnliche Kommentare seien diese zwei Beispiele genannt:
“I find German RISM to be extremely German-centric. My own PhD, my book (OUP), and articles are ignored, as are relevant and important PhDs of English-speaking colleagues. This blinkered approach represents a serious failure to acknowledge non-German research.” -Respondent 160
“I feel like there is too much of a focus on German sources and not enough on sources from Britain (for example). There are great inconsistencies with regards to the sources of particular composers that are available, and some information presented is often inaccurate or poorly cited. I would like to see RISM broaden its focus to be less biased towards German musical sources, and to allow for greater referencing and checking abilities.” -Respondent 161
Kurze Antwort: (1.) Ja, Sie haben Recht, es gibt sehr viele Quellen aus Deutschland und (2.) bitte schicken Sie uns Ihre Aufsätze oder andere Veröffentlichungen, damit wir sie ergänzen können!
Ausführliche Antwort: Ihr Verdacht ist richtig: Ca. 42% aller Quellen des RISM Online-Katalogs stammen aus Deutschland. Der Grund dafür lässt sich in drei Worten erklären: Geld, Zeit und Personal. Es gibt eine vollständig finanzierte deutsche Arbeitsgruppe mit acht Mitarbeitern und zwei Büros. Hinzu kommen einige fremdfinanzierte Projekte in Deutschland, die regelmäßig Titel für RISM beitragen. Die Situation in Deutschland ist einzigartig, und zudem eine, von der viele andere Länder nur träumen können.
Sie können uns helfen, das Gleichgewicht auszubalancieren: Sie kennen eine Musiksammlung, die noch nicht in RISM erfasst ist, und sind an einer Katalogisierung interessiert? Einarbeitung und Software sind kostenlos. Kontaktieren Sie ihre nationale Arbeitsgruppe oder schreiben Sie uns eine Mitteilung: contact@rism.info.
Die zitierte Literatur im Online-Katalog hängt mit den bearbeiteten Quellen unserer Arbeitsgruppen zusammen. RISM-Mitarbeiter zitieren relevante Literatur und es ist sinnvoll, dass deutsche Musikquellen mit vorwiegend deutschsprachiger Sekundärliteratur verknüpft sind. Ein Teil unserer Arbeit in der Zentralredaktion besteht darin, auf Sekundärliteratur zu verweisen auf die wir aufmerksam (gemacht) werden. Als Beispiel möchten wir zwei kürzlich (2014) erschienene Publikationen nennen. Wir bearbeiteten Maciej Jochymczyk’s Werkverzeichnis zu Amandus Ivanschiz (in den Titeln zitiert als JocI) und den “Catalogo della produzione musicale di Giuseppe Corsi” von Giovanni Tribuzio (zitiert als TriCo).* Aber es gibt sicherlich Einiges, was fehlt. Diesist natürlich keine Absicht, aber wir sind einfach noch nicht darauf gestoßen. Wenn Sie uns auf relevante Literatur – alte oder neue Publikationen – hinweisen möchten, schreiben Sie an jennifer.ward@rism.info.
Außerdem können Sie uns über Academia.edu kontaktieren, um uns auf IhreLiteratur zu Musikquellen hinzuweisen:
https://independent.academia.edu/Jennifer_A_Ward
https://independent.academia.edu/MFalletta
* Maciej Jochymczyk, Muzyka religijna u progu klasycyzmu. Amandus Ivanschiz OSPPE (1727–1758) (Lublin: Wydawnictwo Polihymnia, 2014); Giovanni Tribuzio, “Catalogo della produzione musicale di Giuseppe Corsi”, in: “E nostra guida sia la stravaganza”. Giuseppe Corsi da Celano musicista del Seicento: Atti della Giornata di Studio. Celano Auditorium “Enrico Fermi”, 7 dicembre 2013 (Bari: Florestano edizioni, 2014).
Abbildung: Länder mit Quellen im RISM-Onlinekatalog.
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