Michael Haydn @ RISM
Martina Falletta
Monday, September 24, 2012
Johann Michael Haydn s Geburtstag jährt sich im September diesen Jahres zum 275. Mal. Zum Jubiläumsjahr bietet Salzburg eine Vielfalt von Konzerten und Veranstaltungen, in denen Werke Michael Haydns (14. September 1737, Rohrau – 10. August 1806, Salzburg) zu hören sind. In Kürze erscheint im Carus Verlag eine neue Kurzbiographie unter dem Titel Außerordentlich beliebt und bekannt … Johann Michael Haydn 1737-1806. Leben. Werk. Zeit. Vorgelegt von Sabine Kohn und Gerhard Walterskirchen, Stuttgart: Carus 2012.
Im RISM Online-Katalog nimmt Michael Haydn Platz 5 unter den Komponisten mit den meisten Quellennachweisen ein. Er wird - abgesehen von dem Sammelbegriff „Anonymus“ - nur von seinem Bruder Joseph, Georg Friedrich Händel, Giovanni Pierluigi da Palestrina und Wolfgang Amadeus Mozart übertroffen. Über 5.600 Einträge bietet der Online-Katalog zu Michael Haydn.
Der jüngere der Haydn-Brüder hat entsprechend seinen dienstlichen Verpflichtungen am geistlichen Fürstenhof in Salzburg (1763-1806) praktisch zu allen in der katholischen Liturgie gepflegten Gattungen beigetragen. Dazu zählen die mehr als 30 Messen in den verschiedensten Besetzungen, die beiden Requien und Te Deum-Vertonungen, die kleiner besetzten liturgischen Werken wie Propriumssätzen, Litaneien, die Weihnachts-, Karwochen- und Fronleichnams-Responsorien, sowie die Tantum ergo-, Salve Regina- und Regina coeli-Vertonungen. Stilistisch schlägt Haydn in seinen Kompositionen eine Brücke von der Frühklassik zum musikalischen Biedermeier und prägte damit das Musikleben Salzburgs maßgeblich.
Das Instrumentalschaffen nimmt mit kaum 150 Werken (Sinfonien, Konzerte, Serenaden und Kammermusikwerke) im Oeuvre Haydns nur etwa ein Sechstel ein. Die wichtigste Sparte daraus bilden die Sinfonien.
Viele von Haydns Hauptwerken sind im Online-Katalog verzeichnet: dazu zählen die Missa Sti. Aloysii MH 257, Missa sub titulo Sti. Leopoldi MH 837, die Deutsche Messe „Hier liegt vor deiner Majestät“ MH 560) und die ca. 130 Vertonungen des liturgischen Gradualtextes sowie das Requiem in c MH 155, das Haydn zum Tod seines ersten Dienstherrn Fürsterzbischof Sigismund Graf Schrattenbach im Dezember 1771 komponierte. Auch zu den Werke, die Haydn im Auftrag des Wiener Kaiserhauses schuf, sind noch heute zahlreiche Abschriften überliefert (Theresien-Messe MH 796, Missa sub titulo S. Francisci Seraphici MH 826 mit dem dazugehörenden Graduale Cantate Domino canticum novum MH 828 und dem Offertorium Domine Deus MH 827 sowie Te Deum MH 829).
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