Ferdinand Rebay (1880–1953) im Stift Heiligenkreuz

Pater Roman Nägele

Thursday, August 2, 2018

Dieser Beitrag erreichte uns von Pater Roman Nägele (RISM Österreich, Stift Heiligenkreuz):

Ferdinand Rebay (1880–1953) war ein österreichischer Komponist, Pianist, Dirigent und Klavierpädagoge.

Von 1890 bis 1894 war er im Sängerknabenkonvikt des Stiftes Heiligenkreuz - Ausbildung in Musik und Gesang. Sein Musikstudium absolvierte er mit Auszeichnung am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (heute: Universität für Musik und darstellende Kunst).

1904 wurde er Chormeister des Wiener Chorvereins und dann des Wiener Schubertbundes. Er hatte eine sehr aktive Konzerttätigkeit als Dirigent beider Chöre. Zahlreiche Chorwerke stammen aus dieser Zeit. Außerdem begleitete er am Klavier berühmte Sängerinnen und Sänger - etwa Sophie Capek, Hans Duhan, Hilde Gold-Hönig u.a. bei diversen Liederabenden. Zahlreiche Liederabende wurden im Wiener Musikverein, im Wiener Konzerthaus und im Festsaal des Hauses der Industrie gegeben, wobei auch Lieder von Rebay als Erstaufführung zu hören waren.

1920 wurde Rebay als Professor für Klavier an die Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien berufen. Er führte seine Kompositionstätigkeit weiter und schrieb zwei Opern, eine Operette, Oratorien, Messen, eine Klavier-Sinfonie, viele Chorwerke, Kammermusikwerke für verschiedene außergewöhnliche Instrumentalbesetzungen mit Gitarre. Klavierwerke, Sololieder und Kinderlieder mit Klavier- und Gitarrenbegleitung, nach Texten verschiedener Dichter, sowie auch nach eigenen Texten.

Der Name Rebay blieb durchgehend bekannt mit seinen Werken für Gitarre und den Klavierauszügen aus Korngolds Oper Die tote Stadt, Violanta, Der Ring des Polykrates sowie auch Opern von Zemlinski, Schrecker und anderen.

Im Musikarchiv des Stiftes Heiligenkreuz im Wienerwald in Niederösterreich (RISM Bibliothekssigel: A-HE) wurden ab 2014 durch Kustos P. Roman Nägele OCist unveröffentlichte Kompositionen Rebays aufgefunden. Dank der Forschungsarbeit von Dr. Maria Gellew im Stift Heiligenkreuz wurden 841 Werke in einem Rebay-Werkverzeichnis (FRWV in RISM) katalogisiert. Das FRWV ist online einsehbar.

Viele Werke werden bei Komponistenporträts-Konzerten in Heiligenkreuz und Wien zu Gehör gebracht. Auch die Internationale Musikakademie Ferdinand Rebay widmet sich seinen Werken.

Bergmann Edition in Dänemark hat bis heute etwa 100 Werke herausgegeben und wird diese Arbeit fortgesetzen.

Ein weiterer Teil von Rebays Kompositionen ist im Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek.

Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof.

Share Tweet Email

Kategorie: Bibliotheksbestände


Durchsuchen Sie das Nachrichtenarchiv nach Kategorien oder verwenden Sie das Suchfeld.

Kategorien

Beliebte Beiträge

- “L’Amant Anonyme” von Joseph Bologne
- Werke, die 2023 gemeinfrei werden
- Scott Joplin und die Weltausstellung - Wiedereröffnung Wiener Staatsoper 1955
- Elizaveta, Elisabeth und Elizabeth

Ausgewählte Beiträge

- Ein Wort über RISM
- Chopin-Erbe im Open Access
- Sarah Levy
- Entdeckung von Vivaldi-Quellen
- Unikate suchen in RISM

Teilen Sie Ihre Neuigkeiten mit RISM

Teilen Sie Ihre Neuigkeiten mit RISM und erreichen Sie eine internationale Gemeinschaft von Wissenschaftlern, Musikern, Bibliothekaren und Archivaren. Mehr Informationen finden Sie hier.

Copyright

Sofern kein Autor namentlich genannt ist (bitte achten Sie darauf, ob ein Ansprechpartner genannt ist), wird die Wiederverwendung einer RISM Nachricht unter dem Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License erlaubt. In allen anderen Fällen, wenden Sie sich bitte an den Autor.

CC_license