Musik-Nachlässe in der BSB
Uta Schaumberg
Tuesday, November 11, 2014
Der nachfolgende Artikel wurde von unserer Kollegin Uta Schaumberg (RISM Arbeitsgruppe Deutschland, Bayrische Staatsbibliothek, Musikabteilung) geschrieben.
Die Bayerische Staatsbibliothek verwahrt über 350 Nachlässe und personenbezogene Sammlungen aus dem Musikbereich. Die Erschließung und Benutzung dieser Bestände erfolgen in zwei getrennten Abteilungen: Für die Musikhandschriften, Notendrucke und Tonträger ist die Musikabteilung zuständig, für alle weiteren Nachlassinhalte wie Korrespondenz, Schriften, Dokumente, Bildmaterial usw. das Referat Nachlässe und Autographen der Abteilung Handschriften und Alte Drucke.
Die Bayerische Staatsbibliothek verwahrt über 350 Nachlässe und personenbezogene Sammlungen aus dem Musikbereich. Die Erschließung und Benutzung dieser Bestände erfolgen in zwei getrennten Abteilungen: Für die Musikhandschriften, Notendrucke und Tonträger ist die Musikabteilung zuständig, für alle weiteren Nachlassinhalte wie Korrespondenz, Schriften, Dokumente, Bildmaterial usw. das Referat Nachlässe und Autographen der Abteilung Handschriften und Alte Drucke.
Ca. 300 der Musikernachlässe bestehen aus oder enthalten Musikhandschriften, Notendrucke und Tonträger und werden daher ganz oder teilweise in der Musikabteilung aufbewahrt. Auf der Website der Musikabteilung wird eine alphabetische Übersicht über diese Bestände mit Informationen zum jeweiligen Erschließungsstand angeboten. Der größte Teil der Nachlässe ist auf Dokumentebene voll erschlossen, die Musikhandschriften im konventionellen Katalog (Zettelkatalog) der Musikhandschriften, die Notendrucke und Tonträger im OPAC der BSB. Für eine weitere große Gruppe von Nachlässen existieren Verzeichnisse in Listenform, die teilweise als pdf-Dokument online zur Verfügung stehen. Für weitere Nachlässe liegen intern Auskunftsinstrumente vor. Nur eine kleine Anzahl von Nachlässen ist bisher gar nicht erschlossen.
Doch wächst die Zahl der Nachlässe und Sammlungen, deren Musikhandschriften vollständig oder teilweise im RISM-OPAC enthalten sind, stetig an. Dazu gehören zahlreiche von der Münchner RISM-Arbeitstelle erfasste Sammlungen und Nachlässe aus dem Altbestand der Abteilung, z.B. Johann Kaspar Aiblinger, Clemens Franz von Paula, Ferdinando di Donato, Johann Ernst Eberlin, Caspar Ett, Johann Michael Hauber, Johann Michael Haydn, Georg Augustin Holler, Peter Hueber, Max Keller, Donat Müller, Alois Pacher, Karl von Perfall, Eduard Rottmanner, Karl Emil von Schafhäutl, Wolfgang Schubert, Josef Hartmann Stuntz, Anton Friedrich Justus Thibaut, Georg Joseph Vogler und Georg Weissinger, zudem auch Bestände aus dem Umkreis des Münchner Hofs wie die Sammlung der bayerischen Kurfürstin Maria Anna, die sogenannte „Collectio musicalis Maximilianea“ des bayerischen Königs Maximilian II und die Sammlung des Königs Otto von Griechenland. Zum anderen werden in der Musikabteilung seit 2010 wichtige Nachlasszugänge mit Kallisto katalogisiert (Hugo Distler, Hermann Reutter, Karl Marx, die Schenkung der Heinrich-Kaminski-Gesellschaft 2014 und die Gitarristische Sammlung Fritz Walter und Gabriele Wiedemann). Seit 2013 überträgt zudem eine Mitarbeiterin der Musikabteilung Titelaufnahmen großer Nachlässe aus dem konventionell katalogisierten Altbestand in das RISM-Erfassungssystem (Alexander Ritter, Gerhard Frommel, Günter Bialas, Heinrich-Kaminski-Altbestand, in Arbeit: Joseph Haas).
Die autographen Musikhandschriften der prominentesten Komponisten liegen bereits vollständig digitalisiert vor. Dabei sind die Digitalisate urheberrechtlich nicht mehr geschützter Werke online zugänglich (Hugo Distler, Karl Amadeus Hartmann – mit Genehmigung der Erben –, Michael Haydn, Adolf Jensen, Gustav Mahler, Max Reger, Georg Joseph Vogler, in Arbeit: Josef Rheinberger), bei vorliegendem urheberrechtlichen Schutz sind sie im Lesesaal Musik, Karten und Bilder verfügbar (Carl Orff, Hans Pfitzner, Richard Strauss, Ermanno Wolf-Ferrari, in Vorbereitung: Heinrich Kaminski).
Bildnachweis: Max Reger, Gesänge, op. 144, „Der Einsiedler,“ BSB Mus.ms. 21233
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