Der Festspielsommer nimmt langsam Fahrt auf
Thursday, August 19, 2021
Auf dem Programm stehen dieses Jahr auch wieder selten aufgeführte Schätze wie beispielsweise heute Abend bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik: Johann Matthesons Oper Boris Goudenow.
Mattheson vertonte die Geschichte um den russischen Fürst Boris Goudenow 1710 für die Hamburger Gänsemarkt Oper. Vermutlich aus Rücksicht wegen diplomatischer Verstrickungen mit Russland wurde das Werk aber nicht aufgeführt, sondern geriet in Vergessenheit. Die Partitur der Hamburger Stadtbibliothek galt nach dem zweiten Weltkrieg lange verschollen. Sie tauchte später in Armenien auf und wurde 1998 mit dem sogenannten «Jerewan-Konvolut» hamburgischer Musikhandschriften zurückgegeben. Heute befindet sich die Partitur in der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky Hamburg (D-Hs), deren Bestände weitgehend in RISM katalogisiert sind (RISM ID no. 45201416).
Die Uraufführung fand mit großer Verspätung 2005 konzertant in Hamburg statt. Eine szenische Aufführung folgte in demselben Jahr in Boston. Heute Abend und an drei weiteren Terminen erklingt das Dramma per musica in drei Akten mit Text und Musik von Johann Mattheson erneut.
Abbildung: Titelseite der Partitur der Oper Boris Goudenow (1710) von Johann Mattheson, via Wikimedia Commons (public domain).
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