Il Simposio Fuentes para la investigación musical
Jennifer Ward
Wednesday, June 28, 2023
Vom 7. bis 9. Juni 2023 veranstaltete die mexikanische Organisation Apoyo al Desarrollo de Archivos y Bibliotecas de México (Unterstützung für die Entwicklung mexikanischer Archive und Bibliotheken, ADABI) ein dreitägiges Online-Symposium über Quellen für die Musikforschung mit dem Titel “Il Simposio Fuentes para la investigación musical”.
Das Symposium wurde von Stella María González Cicero, Fabiola Monroy und John Lazos aus Anlass des 20-jährigen Bestehens von ADABI organisiert. Musikwissenschaftler, Musikarchivare und Musikbibliothekare diskutierten über neue Publikationen, Konservierungsinitiativen, Dokumentation, Fragen des Zugangs und Primärquellen für die Musikforschung. Vor diesem Hintergrund war es nur folgerichtig, dass das RISM eingeladen wurde, seine Sichtweise der Quellendokumentation darzulegen. Mehrere der Referenten des Symposiums sind langjährige RISM-Kollegen.
Der RISM-Vortrag war Teil einer von John Lazos moderierten Sitzung, die Präsentationen von Aurelio Tello, Antonio Ezquerro und Houman Behzadi umfasste. Aurelio Tello stellte zunächst einen neuen Katalog vor, den er gemeinsam mit Nelson Hurtado, Omar Morales und Bárbara Pérez verfasst hat: Colección Sánchez Garza. Estudio documental y catálogo de un acervo musical novohispano (Ciudad de México: Instituto Nacional de Bellas Artes y Literatura / Centro Nacional de Investigación, Documentación e Información Musical “Carlos Chávez,” 2022). Dieser Katalog bezieht sich auf eine Musiksammlung des Klosters La Santísima Trinidad de Puebla, die Jesús Sánchez Garza gehörte und heute im Besitz des Instituto Nacional de Bellas Artes in Mexiko-Stadt ist. Er dokumentiert fast 400 Werke und ist online frei zugänglich. Antonio Ezquerro gab uns einen Überblick über veröffentlichte Musikkataloge in Spanien und Lateinamerika. Trotz meiner schlechten Spanischkenntnisse war mir die Bedeutung der Kataloge klar, und ich war beeindruckt von den Teams, die über viele Jahre hinweg an der Veröffentlichung dieser wichtigen Kataloge gearbeitet haben. Houman Behzadi erläuterte aus der Sicht eines Musikbibliothekars, wie Informationen, insbesondere Musikquellen, den Nutzern zugänglich gemacht werden. Dabei stützte er sich auf Lorcan Dempseys Konzept der “facilitated collections”, die die Bibliotheksressourcen so optimieren, dass sie den Forschungs- und Lernbedürfnissen bestmöglich entsprechen.
Ich zog die musikwissenschaftlichen und bibliothekarischen Fäden zusammen und sprach über RISM-Katalogisierungsprojekte in Mexiko und Lateinamerika, wobei ich die Arbeit von John Lazos und unsere jüngste Zusammenarbeit mit dem Musicat-Projek in Mexiko-Stadt, unsere Kollegen in Argentinien und die Übersetzungsarbeit von RISM Brasilien hervorhob. Ich habe gezeigt, wie die RISM-Incipitsuche (entweder über den RISM Catalog oder RISM Online) zu neuen Entdeckungen führen kann und wie RISM Online nationale Sammlungen und andere Ansichten bietet, die einen direkten Zugang zum Katalog von Komponisten oder Institutionen ermöglichen.
Aus Lateinamerika enthält die RISM-Datenbank derzeit:
- Bolivien: 7 Einträge (RISM Catalog | RISM Online)
- Brasilien: 646 Einträge (RISM Catalog | RISM Online)
- Chile: 93 Einträge (RISM Catalog | RISM Online)
- Guatemala: 1 Eintrag (RISM Catalog | RISM Online)
- Kolumbien: 73 Einträge (RISM Catalog | RISM Online)
- Mexiko: 3.075 Einträge (RISM Catalog | RISM Online)
- Peru: 7 Einträge (RISM Catalog | RISM Online)
- Uruguay: 21 Einträge (RISM Catalog | RISM Online)
- Venezuela: 37 Einträge (RISM Catalog | RISM Online)
Ich schloss meinen Vortrag mit einer Einladung an alle, die an der Dokumentation von Musikquellen arbeiten, mit uns zusammenzuarbeiten. Dies gilt auch für die Leser hier: Wir würden neue Partnerschaften mit unseren Kollegen in Lateinamerika begrüßen. Unser Katalogisierungsprogramm Muscat ist in acht Sprachen verfügbar, darunter Spanisch und Portugiesisch. Die Schulung und die Software werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie weitere Informationen wünschen.
Das gesamte Symposium wurde live auf YouTube gestreamt und die Aufzeichnungen können auf dem YouTube-Kanal von ADABI angesehen werden.
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