RISM bei IAML: Zugang zu Musikarchiven und Update der RISM Serie C
Thursday, August 20, 2015
Die RISM Zentralredaktion arbeitet eng mit der Arbeitsgruppe Access to Music Archives der IAML zusammen, um die Daten der Serie C (Directory of Music Research Libraries) zu aktualisieren. Die Arbeiten an der Serie C begannen in den 1960er Jahren, bislang sind fünf Bände veröffentlicht. Eine Aktualisierung der Daten ist dringend erforderlich. Die letzten Updates einiger europäischer Bibliotheken erfolgten im Jahr 2001, die anderen Bände sind jedoch deutlich älter, sie stammen noch aus den 1970er und 1980er Jahren. Mit der Aktualisierung sollen die Daten zugleich als freie Online-Datenbank publiziert werden und so für Jedermann frei zugänglich sein.
AMA fokussiert seine Bemühungen auf die Erstellung eines Verzeichnisses von Bibliotheken und anderen Institutionen mit vorrangig musikalischen Beständen, basierend auf der RISM Serie C. Das Verzeichnis wird im Wesentlichen eine Überarbeitung der Serie C sein, beginnend mit den europäischen Ländern und in Zusammenarbeit mit der RISM Zentralredaktion, den nationalen RISM-Arbeitsgruppen sowie den nationalen IAML-Gruppen. Bei der IAML/IMS-Konferenz in New York gab es bereits zwei Treffen der AMA (22. und 24. Juni 2015) sowie ein Planungstreffen des RISM am 23. Juni mit den AMA-Co-Vorsitzenden Klaas Jaap van der Meijden (Resonant, Belgien) und Jon Bagüés Erriondo (ERESBIL, Errenteria, Spanien).
In der ersten Sitzung veranschaulichten die Präsentationen von Maria José González Ribot (Centro de Documentación de Música y Danza, Kultusministerium, Madrid) und Adriana Cuervo (Institute of Jazz studies, Rutgers University, Newark, NJ) die Herausforderungen und Möglichkeiten einer Zusammenführung der Informationen über Musikbestände. Eine Darstellung der Standorte von Musikbeständen wie in der Mapa del patrimonio musical en España wäre eine attraktive Präsentationsform der Daten und käme auch den Nutzern der Serie C entgegen. Jon Bagüés erläuterte seine Ideen zur Aktualisierung der Bibliographien von Musikinstitutionen unter Einbindung von Links mit detaillierteren Beschreibungen. Anmerkungen von Teilnehmern der AMA-Sitzungen bestärkten die Wichtigkeit der Aktualisierung und Online-Veröffentlichung von Serie C. Dabei sollen verstärkt Partner in anderen Ländern eingebunden werden, die bereits über substantielle Informationen zu ihren Musikbeständen verfügen.
In der zweiten Sitzung sprach Jennifer Ward (RISM Zentralredaktion) über die Rolle von RISM in diesem Projekt: RISM wird die Datenbank mittels der neuen, auf MARC basierenden open source-Software Muscat hosten. Muscat befindet sich noch in der Entwicklung und wird 2016 veröffentlicht. Die Entwicklungsphase ist ein idealer Zeitpunkt, um die Serie C zu integrieren und mit den vorhandenen Körperschafts-Normdateien zu verknüpfen, da Muscat so an die Anforderungen der Serie C angepasst werden kann. Erste Tests zeigen, dass Muscat eine geeignete Basis für die Publiaktion der Serie C bietet. Klaas Jaap van der Meijden und Jon Bagüés sprachen über die Implementierung von ISDIAH-Standards, ISIL-Codes und das MARC-Format. In einer ersten Diskussion wurde bestimmt, welche Felder verbindlich, erforderlich oder optional sind. Wir sprachen auch darüber, wie auf Aktualisierungen der Datenbank hingewiesen werden und wie die Arbeit grundsätzlich organisiert werden soll. Richtlinien für die Erfassung von Daten der Serie C werden in diesem Sommer entwickelt. Ein Treffen von AMA und RISM wird noch in diesem Jahr stattfinden. Informationen, wie man sich am Projekt beteiligen kann, werden wir zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen.
Bildnachweis: Skyline von Manhattan bei Nacht (mit freundlicher Genehmigung von J. Ward)
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