RISM und die Philippinen
Monday, December 1, 2014
Auf Einladung der University of the Philippines, College of Music und UP Center for Ethnomusicology nahm der Leiter der RISM Zentralredaktion Klaus Keil an der Tagung Laon-Laon - Forum and Conference-Workshop on Preservation of Music Heritage in Asia teilgenommen und stellte RISM ausführlich vor. Seit 2012 hat RISM Kontakt zum Dean des College of Music, Dr. Jose Buenconsejo.
Ein großer Teil der Tagung war der Ethnologischen Musikforschung gewidmet, wobei Feldstudien mittels Ton- oder Ton-Bildaufnahmen vorgestellt und besprochen wurden. Diese Aufnahmen stellen für die Musikethnologie wichtige Quellen dar. Bisher beschäftigt sich RISM aber ausschließlich mit schriftlichen Musikquellen. Ob und inwieweit RISM dem Interesse der Teilnehmer, auch solche Quellen verzeichnet zu finden, entgegenkommen kann, erfordert noch eine ausführliche Diskussion.
Ein für RISM besonders interessantes Referat hielt der Musikforscher William Summers vom Dartmouth College, USA mit dem Thema: Rediscovering Tagalog Theater in Manila, 1848-1898, New Information and New Sources. Das Tagalog Theater war in der Altstadt von Manila angesiedelt und spielte in dem genannten Zeitraum Werke von europäischen, vor allem spanischen Komponisten, die teilweise auch in die Philippinen ausgewandert waren. Die Informationen hat Summers im wesentlichen aus Zeitschriftenartikeln zusammengetragen. Historisches Notenmaterial ist aber vermutlich nicht mehr vorhanden, da 1945 ein Brand die Altstadt und neben dem Theater auch die Nationalbibliothek vollständig zerstört hat.
Weiterhin interessant ist ein Nachlass im College of Music mit gedruckten und handschriftlichen Altbeständen aus der Zeit zwischen 1870 und 1930. Da die Bestände vorher in Privatbesitz und nicht professionell aufbewahrt waren, sind sie in einem sehr schlechten Zustand. Die besonderen klimatischen Verhältnisse, es ist sehr warm und feucht, fördern den schnellen Verfall der Quellen und machen folglich einen umso größeren Aufwand bei der Restaurierung notwendig. Tatsächlich wurde auch begonnen, die einzelnen Blätter der Handschriften zu behandeln und sie in Plastikfolie einzuschweißen.
RISM freut sich sehr durch diese Gelegenheit die Bande mit Kollegen in Asien zu stärken und wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit in der Zukunft.
Bildnachweis: Mit freundlicher Genehmigung von Klaus Keil
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