Autograph - Stichvorlage - Edition: ein Idealfall
Monday, January 17, 2022
Emilie Zumsteeg ((9. Dezember 1796 in Stuttgart - 1. August 1857 in Stuttgart) wuchs als jüngstes Kind von Johann Rudolph Zumsteeg (1760-1802), der seit 1781 als Hofmusiker bei der Stuttgarter Hofkapelle angestellt war, gleichsam mit der Musik auf. Die Mutter Luise gründete mit der Unterstützung der Leipziger Verleger Breitkopf & Härtel in Stuttgart nach dem Tode des Vaters eine Musikalienhandlung.
Emilie verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Musiklehrerin und engagierte sich stark in der Arbeit mit Chören. So gründete sie 1830 den Stuttgarter Frauenliederkranz. Zu ihrer Anerkennung erhielt ab 1841 vom württembergischen König Wilhelm I. ein jährliches Gehalt. Im Alter von 60 Jahren starb Emilie Zumsteeg in Stuttgart, wo sie ihr ganzes Leben verbrachte und das öffentliche Musikleben der Stadt deutlich beeinflusst und geprägt hatte.
Die Gattung Klavierlied steht eindeutig in Emilie Zumsteegs Oeuvre im Vordergrund. Mehr als 40 Lieder wurden zu ihren Lebzeiten gedruckt. Die ca. 1842 gedruckten sieben Lieder für Singstimme und Klavier op. 6 zählen zu ihren bedeutendsten Kompositionen.
Ebenfalls gedruckt liegt eine Bearbeitung des Walzer aus der Oper Otello von Gioacchino Rossini vor. Dieser 1824 im Mainzer Schott Verlag erschienene Druck ist nun im RISM-Katalog verzeichnet. Ergänzend dazu findet sich in der Datenbank auch das Autograph mit Eintragungen des Stechers- ebenfalls aus dem Schott-Archiv - zur Vorbereitung für die Publikation. Mit Rötel sind der jeweilige Beginn einer neuen Notenzeile gekennzeichnet worden.
Abbildung: Emilie Zumsteeg, Walzer nach einem Thema aus Rossini’s Othello. Autograph, Bayerische Staatsbibliothek, München. D-Mbs Mus.Schott.Ha 1933-2. RISM ID no. 1001063918. Online einsehbar (CC BY-NC-SA 4.0).
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