Das Oeuvre von Schreivogel bei RISM
Monday, November 6, 2017
Dank eines Artikels von Michael Talbot enthält die RISM Datenbank eine kleine Sammlung mit sieben Werken von Johann Friedrich Schreivogel (geb. ca. 1690, fl. 1707–1749). Schreivogels Oeuvre besteht aus zwei etvl. drei Sonaten und drei Konzerten in der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) in Dresden sowie einer Sonate in der Hargrove Music Library of the University of California, Berkeley. Die Berkeley-Handschrift war früher fälschlicherweise Filippo Maria Dreyer zugeschrieben.
Biografische Angaben zu Schreivogel sind spärlich, vermutlich wurde er in der Schweiz geboren. Mit Sicherheit war er als Violinist in Mailand tätig und wurde als “Il Tedeschino” (siehe Abbildung) bezeichnet. Die Verbindung nach Dresden kam durch den Kopisten Johann Georg Pisendel zustande, der von 1716-1717 in Venedig war und später die sechs Werke von Schreivogel der Dresdner Hofmusiksammlung (der berühmte Schrank II) hinzufügte. Schreivogel traf 1726 Johann Joachim Quantz, der schreibt, dass Schreivogel Schweizer war. Die Komposition der Berkeley-Sonate wird auf spätestens 1740 datiert. Wann Schreivogel starb, ist bislang unbekannt.
Vier der in der SLUB aufbewahrten Handschriften Schreivogels sind online - siehe die Links im RISM Online-Katalog - wenn SIe also neugierig geworden sind, können die Werke ansehen und seinen deutlich an Vivaldi orientierten Musikstil untersuchen.
Den ganzen Aufsatz finden Sie in: Michael Talbot, Certainly Milanese, possibly Swiss: the violinist and composer Johann Friedrich Schreivogel (fl. 1707–1749), in: Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft 34/35 (2014/2015), S. 41-68.
Abbildung: Zuschreibung an Schreivogel auf dem Manuskript: del Sig. Giov Federico | Schraifoghel detto | il Tedeschino. Konzert d-Moll in der SLUB Dresden. D-Dl Mus.2808-O-2 (RISM ID no. 212003076).
Share Tweet EmailKategorie: Eigendarstellung