500 Jahre Reformation
Monday, October 30, 2017
Der Reformationstag oder das Reformationsfest wird von evangelischen Christen vorrangig im deutschsprachigem Raum gefeiert. In Deutschland und Österreich gilt der 31. Oktober als Gedenktag an die Reformation der Kirche durch Martin Luther. Der erste Sonntag im November wird in der Schweiz als Reformationssonntag begangen.
Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen, die Martin Luther – der Überlieferung nach – in lateinischer Sprache an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg schlug. Er leitete damit die Reformation der Kirche ein. Aus Anlass diese bedeutenden Jubiläums ist der Reformationstag einmalig ein gesamtdeutscher gesetzlicher Feiertag.
Wie wurde in den vergangenen Jahrhunderten der Reformationstag gefeiert?
1617 war die Reformation der Kirche noch in vollem Gange. Als Abschluss wird allgemein der Westfälische Frieden von 1648 betrachtet. Erst 1667 legte Kurfürst Johann GeorgII. von Sachsen den 31.Oktober als Gedächtnistermin für alle Protestanten einheitlich fest.
Zum 200. Gedenkjahr der Reformation erklang 1717 in Darmstadt beispielsweise von Christoph Graupner (1683-1760) die Kantate Jauchzet dem Herrn alle Welt
(D-DS Mus.ms 425/1, RISM ID no. 450005863). In Hamburg komponierte Johann Mattheson (1681-1764) das Oratorium Der reformierende Johannes (D-Hs ND VI 129, RISM ID no. 452500996).
Wiederum 100 Jahre später (1817) entstand die Kantate Ein’ feste Burg ist unser Gott von Wilhelm Schneider (D-Dl Mus.4646-E-501, RISM ID no. 211005300).
Bevorzugte Lieder für diesen Tag sind entweder “Nun freut euch, lieben Christen g[e]mein” von Martin Luther oder “Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich” von Paul Gerhardt. Außerdem darf Luthers “Ein feste Burg ist unser Gott” nicht fehlen.
Martin Luther ist sehr oft im RISM Online-Katalog genannt. Über 700 Einträge weisen ihn meist als Textdichter aus.
Für Martin Luther als Komponist liegen über 160 Nachweise vor, wobei die Zuschreibungen nicht immer ganz eindeutig sind.
Und wer wissen möchte, welche Kompositionen sich für das liturgische Fest Reformatio Lutheri eignen, wird auf ca. 90 Quellen hingewiesen.
Abbildung: Wilhelm Schneider (1783-1843), Ein’ feste Burg ist unser Gott. Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB), Dresden (D-Dl Mus.4646-E-501, RISM ID no. 211005300).
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