Mathias Georg Monn zum 300. Geburtstag
Thursday, April 6, 2017
Man weiß wenig über den mit 33 Jahren verstorbenen Komponisten der Wiener Vorklassik. 1731/32 ist Mathias Georg Monn (9. April 1717 – 3. Oktober 1750) als Discantist in den Büchern des Stifts Klosterneuburg genannt, frühestens 1738 erscheint er dann als Organist der Karlskirche in Wien. In der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien ist eine autographe Sammlung von Generalbassübungenüberliefert, die auf eine Lehrtätigkeit schließen lässt.
Die meisten Sinfonien weisen eine Quartett-Streicherbesetzung auf und sind in der Regel dreisätzig. Die Instrumentalmusik überwiegt in Monns Oeuvre, an Vokalmusik sind nur einige Messen bekannt. Für die Konzerte bevorzugte Monn – wie im Wien des 18. Jahrhunderts üblich – das Klavier als Soloinstrument. Die Überlieferung seiner Werke beschränkt sich auf den ehemals österreichisch-habsburgischen Raum.
Der RISM Online-Katalog bietet ca. 130 Einträge zu Mathias Georg Monn.
Posthum erschien ein Druck mit sechs Streichquartetten von Monn (Wien: Bureau d’Arts et d’Industrie, ca. 1803), der heute noch in Belgien (B-Bc), Kroatien (HR-Zha, Ungarn (H-SFm) und den Vereinigten Staaten (US-DMu) überliefert ist (RISM A/I: M 3058, MM 3058; RISM ID no. 990041704) und für weitere Abschriften als Vorlage diente.
Ein Band der Reihe Denkmäler der Tonkunst in Österreich (DTÖ Band 39, Wien 1912) ist den Komponisten Mathias Georg und Johann Christoph Monn gewidmet, ediert fünf Sinfonien sowie zwei Konzerte unseres Jubilars und listet alle Instrumentalwerke auf. In The Viennese concerted mass of the early classic period von Bruce C. Mac Intyre (Ann Arbor (Mich) 1986) finden drei Messen Erwähnung und in The Symphony 1720-1840 hat Kenneth Emmauel Rudolf 16 Sinfonien von Mathias Georg Monn verzeichnet. Ein ausführliches Werkverzeichnis oder eine Monographie fehlen bisher. Wer schließt diese Lücke?
Einen Eindruck des g-Moll Celllokonzerts von Mathias Georg Monn in einer Aufnahme mit Jacqueline du Pré erhalten Sie hier:
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Kategorie: Jubiläen