Verlängerung des Projekts KoFIM Berlin
Martina Rebmann
Thursday, February 19, 2015
Die nachfolgende Ankündigung stammt von Martina Rebmann (Staatsbibliothek zu Berlin):
Mit großzügiger Unterstützung durch die DFG wird das Projekt KoFIM Berlin (Kompetenzzentrum Forschung und Information Musik) für weitere drei Jahre an der SBB fortgeführt werden können. Ziel des Projektes ist es, ca. 7.500 Musikautographen der Musiksammlung, und zwar der Kernbestand aus der Zeit des 17. bis zum mittleren 19. Jahrhundert, in der Datenbank RISM/Kallisto wissenschaftlich zu erschließen und über den RISM-OPAC recherchierbar zu machen. In diesem Projekt, dessen zweite Halbzeit jetzt beginnt, werden Werke von ca. 1.600 Komponistinnen und Komponisten bearbeitet. Die vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Projektes gehen dabei über konventionelle Erschließungsmethoden weit hinaus, indem erstmals flächendeckend anhand eines größeren Bestandssegments eine digitale Dokumentation von Schreiberhänden und Wasserzeichen vorgenommen wird. Mit neuester Technik durch eine von der SBB angeschaffte Thermographiekamera können Wasserzeichen im Papier digital sichtbar gemacht werden. Hierfür ist eigens ein Projektfotograf eingestellt, die Ergebnisse werden dann als Digitalisate im Wasserzeichen-Informationssystem eingespeist und können dort recherchiert werden.
Durch die wissenschaftliche Erschließung der Musikhandschriften treten ganz neue Querbeziehungen innerhalb dieses Bestandes der Musiksammlung zu Tage, denn auch Provenienzmerkmale werden sorgfältig untersucht und Chronologien der Werke ermöglicht. Damit wird die Forschungsinfrastruktur im Bereich der Musikwissenschaft und benachbarter Disziplinen entscheidend vorangebracht. So trägt das Projekt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Forschungsumgebung für die quellenorientierte Musikwissenschaft vor Ort, aber vor allem auch im digitalen Raum bei.
Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite.
Abbildung: Untersuchung einer Musikhandschrift in der Fotostelle mit der Thermographie-Kamera auf dem sog. Grazer Buchtisch
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