Bringing the Past into the Future: Creating and Curating Digital Music Archives (Seoul, Südkorea)
Monday, November 28, 2016
Am 28. und 29. Oktober 2016 richteten unsere Kollegen von RISM Südkorea die Konferenz Bringing the Past into the Future: Creating and Curating Digital Music Archives an der Ewha Womans University in Seoul aus. Die Konferenz verfolgte einen doppelten Zweck: Mit dem Symposium und Konzert am 28. Oktober wurde die 50-jährige kompositorische Tätigkeit von Younghi Pagh-Paan (geboren 1945) gefeiert, eine in Korea geborene Komponistin, die seit den 1970er Jahren in Deutschland lebt, während sich die Konferenz am 29. Oktober den digitalen Musikarchiven widmete.
Zusätzlich zu den Referenten der Konferenz aus Taiwan, Europa und Nordamerika, waren Studenten von Ewha, Bibliothekare aus Seoul und einige unserer IAML- und RISM-Kollegen aus Japan und Taiwan anwesend, wodurch sich die seltene Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch bot. Mitglieder unserer Arbeitsgruppe des chinesisch-sprechenden Gebiets waren ebenfalls unter den Teilnehmern.
Younghi Pagh-Paan war zur Freude aller bei dem Symposium zugegen. Nach fünf musikwissenschaftlichen Vorträgen zu verschiedenen Aspekten ihrer Kompositionen wurden wir am Abend zum Konzert eingeladen, das viele Fäden des Nachmittags zusammenbrachte.
Die Konferenz hob einige laufende Projekte zu digitalen Archiven hervor. In einem ausführlichen Bericht für BI-International (Link folgt) werden alle detailliert dargestellt, hier nur in Kürze:
- Rodolphe Bailly: Das digitale Musikarchiv der Philharmonie de Paris
- Peter Broadwell: Die Strachwitz Frontera Collection mit mexikanischen und mexikanisch-amerikanischen Tonaufnahmen
- Hyun Kyung Chae: Die Ewha Music Database II, der zweite Teil des Forschungsprojekt des Ewha Music Research Institute. (Teil 1 ist hier verfügbar)
- Laurent Pugin: Die Music Encoding Initiative, die noch nicht weit verbreitet ist in Asien, und die verschiedenen projektbezogenen Levels
Weitehrin ging es um Datenbankentwürfe und -theorien:
- Bongki Moon and Jinseon Yu: Overview of data structures and databases
- Jusub Kim and Shin-Hyo Kim: “Interactive storytelling” to steer database design and facilitate exploration using the three-tier approach of overview – zoom in – detail
- Frans Wiering: Putting “humans” back into the “humanities” by considering user needs when designing databases
Für RISM gab Klaus Keil einen Überblick über die Struktur der RISM-Datenbank in Verbindung mit digitalen Ressourcen und der Zusammenarbeit mit anderen internationalen Projekten. Jennifer Ward sprach über das Format der RISM-Daten und deren Wiederverwendung in digitalen Musikarchiven oder anderen Projekten. Chun-Zen Huang (National Taiwan Normal University), ein Vertreter unserer neuesten Arbeitsgruppe RISM Chinesisch-sprechendes Gebiet, betonte den Bedarf von international Standards zur Beschreibung und Aufbewahrung. Er berichtete von vielen Digitalisierungsprojekten, die der Aufbewahrung des physischen Gegenstand keine Aufmerksamkeit schenkten. Eine Herausforderung stellt die Weiterbildung der mit der Digitaliserung Beschäftigten zu Hintergründen der Musik dar. RISM ist hierfür ein wichtiger Partner für die Arbeitsgruppen und liefert bewährte Richtlinien und eine klare Struktur zur Beschreibung und Erhaltung wichtiger Kulturgüter.
Mit freundlicher Genehmigung von JeongYoun Chang
Muscat Workshop
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