Die Musiksammlung der Jane Austen - jetzt online

Monday, March 21, 2016

“Als das erledigt war, bat er Miss Bingley und Elizabeth um die Gunst von ein wenig Musik. Miss Bingley begab sich sogleich ans Klavier, und nach der höflichen Frage, ob Elizabeth den Anfang machen wolle, von Elizabeth ebenso höflich, wenn auch mit mehr Aufrichtigkeit abgelehnt, setzte sie sich.

Mrs Hurst sang mit ihrer Schwester, und während die beiden so beschäftigt waren, konnte Elizabeth, die in ein paar Noten, die auf dem Flügel lagen, blätterte, nicht umhin zu bemerken, wie oft Mr Darcys Blick auf ihr ruhte.“

  • Jane Austen, Stolz und Vorurteil. Aus dem Englischen von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié, Frankfurt am Main: Fischer 2014, S. 62-63.

Jeder Fan von Jane Austen weiß in welchem Grad Musik die Atmosphäre ihrer Bücher durchdringt, umso bemerkenswerter ist die Ankündigung der University of Southampton’s Hartley Library (GB-SOu): Die Musiksammlung der Austen-Familie (Austen Family Music Books collection) aus dem Zeitraum 1775-1817 ist digitalisiert worden und nun online verfügbar. Einige der Bücher wurden von Jane Austen selbst zusammengestellt und verwendet.

Die Sammlung umfasst etwa 600 Werke in 18 Alben, größtenteils Lieder und Stücke für ein Tasteninstrument oder Harfe. Britische und internationale Komponisten sind in den Alben vertreten. Die Sammlung gehört dem Jane Austen’s House Museum (GB-CHA, als Depositum im Hampshire Record Office [GB-WCr]) und zwei privaten Sammlern, die beide zu den Nachkommen der Austen-Familie zählen: Richard Jenkyns (GB-Ojenkyns) und Richard Knight, dessen Sammlung als Depositum in der Chawton House Library (GB-CHAchl) aufbewahrt wird.

Die digitalisierten Alben können über das Internet Archive eingesehen werden. Jeanice Brooks von der University of Southampton schreibt dazu: “die Bücher geben ein lebhaftes Bild der Hausmusik in England um die Jahre 1800 wider, bieten wertvolle Einblick in das Musizieren im Hause adeliger Familien und in die Kontextualisierung der musikalische Episoden in Austens Geschichten.”

Abbildung: “Ouverture des Pretendus” für Tasteninstrument, S.1, ca. 1790-1810, von Jean-Baptiste Lemoyne, arrangiert von M. Blattman. Im Album CHWJA/19/2, mit dem TItel Juvenile Songs & Lessons for young beginners who don’t know enough to practise.

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