Karin Weißert: Praktikumsbericht
Karin Weißert
Thursday, March 26, 2020
Im Rahmen des Bachelor-Studienganges im Fach Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main gehört ein kleines Praktikum von 150 Stunden mit zum Ausbildungsgang.
Für mein Praktikum hatte ich mir vorgenommen, nicht an eine Oper oder an ein Konzerthaus zu gehen, um die organisatorischen Erfordernisse der Veranstaltungen kennenzulernen. Diesen, gemeinhin als Eventmanagement bekannten Aufgabenbereich, kannte ich unter anderem aus meiner früheren Berufstätigkeit, sodass ich etwas gesucht habe, was sich mehr mit der Musik selbst und/oder ihrer Aufbewahrung, Verarbeitung bzw. Dokumentation beschäftigt. Dafür kamen Musikverlage, Bibliotheken und eben RISM, das Internationale Quellenlexikon der Musik, in Frage. RISM, das ich von meinen Uni-Recherchen her kannte und als eine hervorragende Quelle für meine Aufgaben während des Studiums kennengelernt hatte, schien mir besonders geeignet zu sein, verbindet es nicht nur Musik, Text und Notentext, sondern bezieht auch in Gestalt der Digitalisierung eine Technik mit ein, die Wissen nicht nur dokumentiert, sondern auch weltweit verbreitet und weiterträgt.
Nach einem formlosen Anschreiben und einem sehr informativen Vorstellungsgespräch, begann mein Praktikum am Montag, dem 13. Januar 2020 und endete am Freitag, dem 14. Februar 2020. Nach einer Einweisung am Computer, bei der mir die ersten ‚Laufschritte‘ gezeigt wurden, habe ich versucht, von noch vorhandenen Karteikarten die Daten in den Computer einzugeben, d.h. zuerst die neuen Daten anzulegen und zu ergänzen (Erstellung sogenannter Exemplareeinträge). Dabei war darauf zu achten, dass keine Doppeleintragungen vorgenommen wurden.
Weitere Aufgaben bestanden darin, bei bereits angelegten Exemplaren die Signaturen und Literaturangaben zu ergänzen. Die Werkverzeichnisangaben zu Melchior Franck (AufF) habe ich um 130 Titel ergänzt und die zu Jean-Baptiste Lully (LWV) um 660 Titel. Die Recherchen im Online Katalog in der Bayerischen Staatsbibliothek München und die Überarbeitung eines diplomatischen Titels sowie der Literaturangaben in französischen Importdaten fand ich ebenso interessant. Am meisten Freude aber hat mir die Arbeit an den Incipits bereitet. Und zu guter Letzt kam mein Nebenfach Skandinavistik/Norwegisch auch nicht zu kurz: Ich denke, dass ich den Wikipedia-Eintrag für RISM ansprechend ins Norwegische übertragen habe. (Die Publikation erfolgt in Kürze.)
Besprechungen, an denen alle Mitarbeiter teilnehmen, hatten Strategien, Weiterentwicklungen und Vorgehensweisen zum Thema, die mir als Praktikantin einen sehr guten Einblick in die Belange dieser Organisation gaben.
Allein in meiner kurzen Praktikumszeit von fünf Wochen bin ich in acht verschiedenen Arbeitsgebieten eingesetzt worden, wodurch ich einen umfangreichen Einblick in die mannigfaltige Tätigkeit bei RISM erhalten habe.
Beides, die Vielseitigkeit und die Selbständigkeit haben die Zeit wie im Fluge vergehen lassen, sodass keinerlei Langeweile oder das Gefühl, überflüssig zu sein, aufkam. Die Zeit bei RISM hat mir eine anregende und äußerst zufriedenstellende Erweiterung meiner Kenntnisse gebracht, und ich konnte dabei ein interessantes Umfeld für eine berufliche Tätigkeit näher kennenlernen.
Share Tweet EmailKategorie: Eigendarstellung