Costanzo Festa zum 475. Todestag
Thursday, April 16, 2020
Der italienische Komponist Costanzo Festa (*zwischen 1480 und 1490 im Piemont - †10. April 1545 in Rom) war ab 1517 päpstlicher Kapellsänger sowie später Leiter und Komponist der Cappella Sistina.
Über sein Leben gibt es wenige gesicherte Angaben. Sein Oeuvre umfasst zahlreiche Vokalgattungen. Von den insgesamt 40 Motetten sind neben der Tenormotette, auch frei durchimitierte Werke ohne Bindung an einen cantus firmus dabei. Er hat nur einige Messvertonungen komponiert, Chansons fehlen gänzlich. Bekannt ist Festa vor allem für seine ca. 100 Madrigalkompositionen, die sich durch die Verwendung unterschiedlicher Satzstile auszeichnen.
Die geistlichen Werke Costanzo Festas sind vorwiegend in handschriftlichen Quellen überliefert; bei den Madrigalkompositionen ist es genau umgekehrt. Sie erschienen seit 1530 im Druck, allerdings sind hier viele widersprüchliche Zuschreibungen zu verzeichnen. Zu Festas Lebzeiten erschienen ein Buch dreistimmiger Madrigale (RISM ID no. 1000000129), ein Buch vierstimmiger Magnificat, (RISM ID no. 990017877) und achtstimmige Litaneien (RISM ID no. 990017878) sowie viele Madrigale und einige Motetten in Sammelpublikationen.
Weitere Magnificat-Vertonungen scheinen erst 10 Jahre nach Festas Tod (1554) verlegt worden zu sein. Auch von dem lange in der Cappella Sistina gebräuchlichen Hymnenzyklus ist bislang kein zeitgenössischer Druck bekannt. Noch über 20 Jahre nach seinem Tod genossen die Kompositionen von Costanzo Festa allgemeine Wertschätzung, wie aus zahlreichen Neuauflagen in Sammeldrucken hervorgeht.
Abbildung: Costanzo Festa, “Se per forza di doglia” aus Il primo libro d’i Madregali de diversi eccelentissimi autori a cinque voci, Venedih 1542 (RISM ID no. 993102197). Exemplar der Bayerische Staatsbibliothek München (D-Mbs) 4 Mus.pr. 155
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