Digitalisierung von Opernpartituren am Deutschen Historischen Institut in Rom
Roland Pfeiffer
Monday, September 7, 2015
Von Roland Pfeiffer erhielten wir folgenden Text:
Innerhalb eines von der DFG finanzierten und von Dr. Roland Pfeiffer geleiteten mehrjährigen Forschungsprojektes wurde jüngst an der Musikgeschichtlichen Abteilung des Deutschen Historischen Instituts in Rom die Digitalisierung von etwa 180 Opernpartituren des 18. und frühen 19. Jahrhunderts abgeschlossen.
Es handelt sich zum größten Teil um Abschriften im Besitz der Privatbibliothek des Fürstenhauses Massimo (RISM siglum: I-Rmassimo), darunter ca. 60 Opern von Domenico Cimarosa, 23 von Pietro Alessandro Guglielmi (einige davon Unikate), 21 von Giovanni Paisiello und zahlreiche weitere Kopien heute weniger bekannter, aber seinerzeit durchaus verbreiteter Kompositionen, etwa von Valentino Fioravanti, Giuseppe Nicolini oder Niccolò Zingarelli. Zeitlich deckt diese Sammlung ein gutes halbes Jahrhundert der Operngeschichte (Mittel-)Italiens ab (1770-1815). Angefertigt wurden die meisten Manuskripte in den römischen Kopistenwerkstätten Cencetti, Adami und Rosati.
Ferner waren 36 vollständige Opernpartituren (datierbar um 1770) und 28 Arien-Sammelbände aus dem römischen Archivio Doria Pamphilj Objekt der Digitalisierung, außerdem ca. 125 Einzelfaszikel von Arien und Ensembles. Sämtliche Partitur-Dateien wurden nach der Digitalisierung durch Inhaltsverzeichnisse und Lesezeichen (Bookmarks) strukturiert, um eine einfache Konsultation zu ermöglichen. Eingesehen werden können die digitalisierten Partituren innerhalb der Musikgeschichtlichen Forschungsbibliothek des DHI Rom. Rund 150 detaillierte Datensätze zu den Opernpartituren aus der Privatbibliothek Massimo (RISM siglum: I-Rmassimo), die neben allgemeinen Angaben zu den Handschriften auch die Incipits sämtlicher Musiknummern enthalten, stehen nun im RISM Online-Katalog zusätzlich zur Verfügung. Dadurch ist die Datenbank um rund 8.800 neue Musikincipits angewachsen.
Abbildung: Die Abschriften eines der Hauptkopisten der Werkstatt Cencetti zeichnen sich durch eine unverkennbare Abkürzung für die Violinen aus.
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