Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth
Monday, July 25, 2016
Heute beginnen die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth. Neben dem Grünen Hügel gibt es aber auch das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth - eines der großen Barocktheater Europas -, das noch voraussichtlich bis zum Frühjahr 2018 saniert wird, um die Theaterarchitektur und -dekoration aus der Mitte des 18. Jahrhunderts weiter zu erhalten. Seit 2012 gehört das Opernhaus zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758), die Schwester Friedrichs des Großen von Preußen, hat innerhalb von zwei Jahrzehnten gemeinsam mit ihrem Mann Markgraf Friedrich (1711-1763) Bayreuth zu einer europäischen Residenz gestaltet und sich stark für den Bau des Theaters eingesetzt.
Anlässlich der Vermählung der einzigen Tochter des Markgrafenpaares, Prinzessin Elisabeth Friederike Sophie, mit Herzog CarlII. Eugen von Württemberg im September 1748 wurde das Opernhaus durch die Aufführungen der Opern T_rionfo d’Ezio_ von Johann Adolf Hasse und Artaserse in Benutzung genommen. Wilhelmine fungierte auch als Prinzipalin des Theaters. Einige Kompositionen der Markgräfin sind auch bekannt, darunter die Oper Argenore.
Seit 1662 wurden in Bayreuth Opern aufgeführt. Belegt sind beispielsweise Die Fuertrefflichkeit des Hochloeblichen Frauenzimmers von François Maran (1669), L’Argia von Marcantonio Cesti (1680), L’innocente giustificato von Pietro Torri (1688), Alba Cornelia von Francesco Conti (1715) und Theofane von Antonio Lotti (1722). Mit der Regentschaft des Markgrafenpaares im Jahr 1735 begann die Glanzzeit der Bayreuther Barockoper, in die auch Aufführungen von Opern Vivaldis (Rosmira und Feraspe), Carl Heinrich Grauns (Rodelinda) und Hasses (L’Allessandro nell’Indie) fallen. 1769 starb der letzte Bayreuther Markgraf und der Niedergang des künstlerischen Lebens schritt kontinuierlich voran. 1791 erlosch die Bayreuther Oper endgültig, da das Fürstentum an Preußen fiel.
Abbildung: Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth (2013) von Avda, via Wikimedia Commons.
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