Das Notenmaterial zu Richard Wagners "Rienzi" in Dresden
Thursday, July 23, 2020
In Bayreuth wären am kommenden Wochenende die Festspiele eröffnet worden; stattdessen gibt es ein umfangreiches Ersatzprogramm.
Wir nutzen die Gelegenheit und werfen einen Blick in das Notenmaterial zu Richard Wagners Rienzi, welches über einen langen Zeitraum in Dresden verwendet wurde. Das Material wird in zwei Einheiten im Notenarchiv der Sächsischen Staatsoper (D-Ds) aufbewahrt. Zum einen sind dies die Instrumental- und Chor-Stimmen und zum anderen die Bühnenmusik.
Zum Material der Bühnenmusik gehören auch Anweisungen für das Glockengeläut für eine Aufführung aus dem Jahr 1923.
Im Stimmenmaterial finden sich zahlreiche Aufführungsvermerke, auch von der Uraufführung am 20. Oktober 1842, beispielsweise am Ende des 1. Aktes in der 2. Oboe. Dass das Material bis ins späte 20. Jahrhundert verwendet wurde, belegt ein Vermerk in der 2. Trompeten-Stimme am Ende des Vorspiels: “Schallplatte am 20.12.1984”.
Ein über eine derart lange Zeit verwendetes Stimmenmaterial weist natürlich zahlreiche Eintragungen, Sprünge, Überklebungen, aufführungspraktische Hinweise oder auch eingeklebte Zeitungsartikelauf, die uns viel über die Aufführungspraxis des 19. und 20. Jahrhunderts verrät. Die detaillierte Beschreibung im RISM-Katalog gibt zudem Auskunft über die beteiligten Sänger und Dirigenten, sofern sie in den Noten vermerkt wurden.
Abbildung : Richard Wagner: Rienzi. Auszug aus dem Finale des 1. Aktes (Fagott 1) mit Sprüngen und Überklebungen (Dresden, Sächsische Staatsoper, Notenarchiv; D-Ds).
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