Shakespeare 400 und die Musik
Thursday, April 21, 2016
Überall auf der Welt feiern Dramatiker, Schauspieler und Liebhaber der englischen Literatur William Shakespeare (1564-1616), dessen Todestag sich am Samstag zum 400. Mal jährt. (Und sein 452. Geburtstag wird am Dienstag gefeiert). Der Barde hat uns ein Vermächtnis hinterlassen das weltweit hoch ansehen ist und seine Arbeiten regen noch heute zu musikalischen Werken an.
Bis auf eine Ausnahme erwähnt jedes von Shakespeares Stücken Musik in den Bühnenanweisungen, entweder “a flourish of trumpets“, ein “Danish march” oder ein “song fragment”, um nur drei von dutzenden Musikhinweisen aus Hamlet aufzulisten, die in Gooch und Thatchers A Shakespeare Music Catalogue erwähnt sind. Auch wenn Musik vielfach in den Werken Shakespeares Erwähnung findet, wissen wir nur sehr wenig über die Musik selbst und was genau gespielt wurde. Ein bedeutendes Manuskript ist Add.10444 aus der British Library (GB-Lbl), das ca. 1625 - also etwa 10 Jahre nach Shakespeares Tod - geschrieben wurde. Es handelt sich um eine Sammlung von 166 Instrumentalwerken mit kurzen Masques, Suiten, Tänzen und Fancies auf nur 60 Folio. Sie geben einen Eindruck, von dem was vermutlich auf der Bühne zu hören war.
Im RISM Online-Katalog erscheint Shakespeare als Ideengeber einer Vorlage oder als Textdichter. Um nach ihm zu suchen wählen Sie die Erweiterte Suche und wählen Weitere Personen.
Shakespeares Einfluss kann in den über 400 Quellen in RISM nicht nur für die Oper - die vermutlich geradlinigste Art ein Schauspiel zu vertonen -, sondern auch für Schauspiel- und Bühnenmusiken, Gesänge und Lieder, Chöre, Ouvertüren, Märsche, Oden und Symphonien konstatiert werden. 13 dieser Quellen wurden digitalisiert und stehen online zur Verfügung.
Wenn Sie die Trefferliste nach Titel sortieren (und wenn Sie schon dabei sind, können Sie sich auch gleich die Anzeige auf 100 Titel erweitern)…
… werden Sie zweifellos einige Ihnen vertraute Schauspiele (mit einigen Sprachvarianten) wieder erkennen: Antonius und Cleopatra, Ein Sommernachtstraum, Hamlet, Julius Cäsar, Macbeth, Romeo und Julia, Was ihr wollt und so weiter. Shakespeare-Quellen mit berühmter Musik im RISM-Katalog sind beispielsweise Béatrice et Bénédict und autographe Fragmente zu Roméo et Juliette von Hector Berlioz, Giuseppe Verdis Macbeth und Otello, Henry Purcells Schauspielmusiken und Felix Mendelssohn Bartholdys Ein Sommernachtstraum.
Shakespeares Name erscheint auch im Titel von einigen Werken, dies zeigt sein nachhaltigen Einfluss noch ein Jahrhundert nach seinem Tod. (Suche Shakespeare im Feld Titelstichwort). Hier stoßen Sie beispielsweise auf “An Ode upon dedicating a building to Shakespeare“ von Thomas Augustine Arne (1710-1778), “Arise immortal Shakespeare” von William Boyce (1711-1779) und “Ode on the spirits of Shakespeare” von Thomas Linley (1756-1778).
Während die Welt Shakespeare 400 mit Austellungen, Filmen, Vorführungen und Konzerten gedenkt, können Sie bei RISM die Originalquellen finden, die zu seinem Vermächtnis beigetragen haben.
Abbildung: Hendrick ter Brugghen (1588-1629), “A Man playing a Lute” (1624). Photo © The National Gallery, London. RIdIM 395.
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