Ausstellung in der Frankfurter Universitätsbibliothek zu Johann Andreas Herbst aus Anlass des 350. Todestags
Thursday, January 28, 2016
Johann Andreas Herbst (1588–1666) und seine Notenbibliothek – Ein Zeugnis für Musikpraxis und Notendruckkunst
Angeregt durch die feierlichen Krönungen von 1612 (Kaiser Matthias) und 1619 (Kaiser Ferdinand II) wurde 1623 der erste städtische Musikdirektor in Frankfurt am Main angestellt. Die Wahl fiel auf den aus Nürnberg stammenden und zuvor an den landgräflichen Höfen in Butzbach und in Darmstadt tätig gewesenen Johann Andreas Herbst (1588-1666). Er durfte städtische Musiker einstellen und eine Notenbibliothek aufbauen, die noch heute in der Universitätsbibliothek überliefert ist. Sie besteht vor allem aus italienischen und deutschen Stimmbuchdrucken aus der Zeit 1580 bis 1690 mit Werken von Andrea und Giovanni Gabrieli, Samuel Scheidt, Heinrich Schütz, Johannes Eccard u.v.a. (120 Drucke, in denen rund 300 Werke von 250 verschiedenen Komponisten vertreten sind).
Die Ausstellung wurde vorbereitet von Studierenden des Musikwissenschaftlichen Instituts der Goethe-Universität unter Leitung von Dr. Britta Schulmeyer mit Unterstützung von Dr. Ann Kersting-Meuleman (Universitätsbibliothek) und ist vom 28. Januar bis 4. März 2016 in der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main, Zentralbibliothek, 3. OG zu sehen.
Die Stimmbuchdrucke sind durch den Online-Katalog des RISM erschlossen. Um die Herbst Sammlung im RISM Online-Katalog zu finden, nutzen Sie die Erweiterte Suche. Geben Sie D-F im Feld Bibliothekssigel an und Mus W im Feld Signatur. Die Sammlung wurde unter Herbst angelegt und nach seiner Amtszeit fortgeführt.
Bei der Erforschung der Herbst Sammlung kamen auch einige Schätze zu Tage, so das einzige vollständig überlieferte Exemplar von Parnassia militia, concertuum unius, duarum, trium et quatuor vocum von Vinko Jelić (Straßburg, 1622; RISM A/I: J 520). Ein Digitalisat ist unter DiZbi.HAZU (Croatian Academy of Sciences and Arts Digital Library) verfügbar.
Genießen Sie das “Probasti Domine” aus Vinko Jelićs Sammmlung (beginnen Sie auf S. 25 des Digitalisats, wenn Sie die Noten mitlesen möchten):
Abbildung : Sebastian Furck, Johann Andreas Herbst, Kupferstich, Frankfurt am Main, 1635. Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, S36_G04115.
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